Gladbeck.

Seit einem Jahrhundert wirkt der Verkehrsverein Gladbeck in der Stadt und hat in dieser Zeit viele Zeichen gesetzt. Das Jubiläum, stilvoll im Restaurant Mundart mit vielen Gästen gefeiert, war ein Anlass, auf die vielen Verdienste des Vereins und vor allem seiner Mitglieder hinzuweisen. Denn „ein Verein ist immer nur so erfolgreich, wie die Menschen, die ihn tragen. Beim Verkehrsverein waren es viele, die in den letzten 100 Jahren Spuren hinterlassen haben“, lobte Bürgermeister Ulrich Roland in seinem Grußwort. Der Gladbecker Verkehrsverein sei eine wichtige, eine gestaltende Kraft in der Stadt, dem Dank gebühre für all die geleistete Arbeit zum Wohle Gladbecks.

Gestern wie heute: „Der Verkehrsverein engagiert sich, übernimmt Verantwortung“, ging Roland auf das aktuellste Beispiel ein, die Vergabe des Zimolong-Preises, für den der Verein die Federführung übernommen hat.

Erholsame Verschnaufpausen

100 Jahre Vereinsgeschichte – da gibt es viel zu erzählen. Das tat zum einen Ehrenvorsitzender Burchard Strunz, der die Vereinsgeschicke 22 Jahre als stellvertretender und zehn Jahre als Vorsitzender leitete, und der amtierende Vorsitzende Rüdiger Behrendt in ihren Reden. Behrend hob u.a. das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder hervor. „Sie haben nicht nur ein Herz für ihre Stadt, sie verfügen auch über den Sachverstand. . .“ betonte er mit Blick auf Fehlentwicklungen in der Stadt in den 60er und 70er Jahren. Hätte man bei der Neugestaltung des Marktplatzes auf die Bürger gehört, gäbe es heute nicht die Probleme damit, ist Behrend überzeugt.

Ein „Highlight“ des Abends setzte ohne Zweifel Maria Seifert, die über 33 Jahre für die CDU in Gladbeck politisch aktiv war (und als Vorsitzende der Seniorenunion noch immer ist) mit ihrem Festvortrag. Überaus humorvoll nahm sie das Vereinswesen im Allgemeinen und das in Gladbeck im Besonderen unter die Lupe und erntete für ihre Betrachtungen unter dem Titel „Ohne Vereine wäre die Stadt ärmer“ minutenlangen Applaus.

Eine Kostprobe: „Vielleicht haben die Organisatoren sich gedacht: Eine Frau (als Rednerin), das wäre nicht schlecht, finden Frauen doch immer ein Thema, reden gern und sie möchten sowieso das letzte Wort haben. Ich verspreche Ihnen, ich werde nicht über eine Frauenquote reden. Das wäre auch jetzt unfair, denn schließlich ist mit der Wahl von Frau Dumpe in den Vorstand des Verkehrsvereins Gladbeck die frauenlose Zeit des Vorstandes zu Ende gegangen, was hoffen lässt.“

Bei so vielen offiziellen Worten zur Vergangenheit sorgte ein musikalisches Quartett für erholsame Verschnaufpausen und in vielen privaten Gesprächen wanderten die Gedanken dann in die Zukunft des Verkehrsvereins.