Gladbeck. . Wie organisieren Gladbecker Schüler Abifete und Abiball? Zwei Abiturientinnen vom Heisenberg-Gymnasium berichten. Erstaunlich: 30.000 Euro mussten die Gymnasiasten allein für ihren Abiball aufbringen – die gemeinsame Abifete der Gladbecker Gymnasien ist mit 4000 Euro Anteil fürs Heisenberg wesentlich günstiger.
Die Prüfungen sind vorbei, die Noten haben sie in dieser Woche erfahren. Linda Immich und Christina Klopries haben ihr Abitur in der Tasche. Jetzt verkaufen die beiden Schülerinnen des Heisenberg-Gymnasiums zwischen den Unterrichtsstunden Sandwiches und Karten für die alljährliche „RiesenHeiRats“-Abifete (kurz für Riesener -, Heisenberg -, und Ratsgymnasium). Sie soll nächste Woche Freitag in der „Fabbrica Italiana“, dem Restaurant vom Gelsenkirchener Schloss Horst, stattfinden.
Linda Immich meldete sich Anfang des Schuljahres freiwillig für das Kommitee der Abifete, in dem sich jeweils immer drei Schüler der Gladbecker Gymnasien zusammen finden. „Ich fand es gut, die Planung selber zu übernehmen und ich wollte einfach, dass wir eine coole Abiparty haben“, so die 19-Jährige über ihre Entscheidung.
Eventagentur half bei der Organisation
Linda war es auch, die Kontakt zu einer Eventagentur hatte, bei der die Schüler ihre Wünsche und Vorschläge äußern konnten und die schließlich die Organisation übernahm. Den passenden Veranstaltungsort zu finden, stellte sich nämlich durchaus als schwierig heraus, da in diesem Jahr die doppelte Anzahl an Abiturienten von den Gymnasien abgehen und so Feierraum in ausreichender Größe schneller ausgebucht war. Hierbei half die Eventagentur den Abiturienten, um etwas Passendes zu finden.
Das Schloss Horst in Gelsenkirchen steht jetzt als stilvolle und geräumige Partyzone fest. Auch die Teilnahme von mitfeiernden Gästen ab 16 Jahren über die Geisterstunde hinaus, ist über einen „Freibrief“ der Eltern möglich.
Für die Musik sorgt Dj „Chollo“, aber die Schüler wollen bis zum Veranstaltungstermin auch noch einen „Liveact“ finden, der für die richtige Partystimmung sorgt. „Die Planung der Abifete hat mir Spaß gemacht, es war durch die Hilfe der Eventagentur auch nicht ganz so schwer, und wenn man sieht, dass alles Form annimmt, dann freut man sich trotz allen Stresses“, sagt Linda, die sich jetzt in der Endphase der Organisation befindet.
Rund 4 000 Euro kostet die Abiturienten ihre Party, sie wird durch Sponsoren, den Verkauf der Eintrittskarten und durch die Einnahmen der so genannten Vorabifeten, die im Laufe des Schuljahres stattfanden, finanziert.
30.000 Euro für den Abiball
Während die Abifete eine große Party unter Gladbecker Jugendlichen ist, findet der Abiball in einem gesitteten, feierlichen Rahmen statt. Die Veranstaltung verursachte aber nicht weniger Platzprobleme. Auch hier hatten die Mitglieder des Planungs-Kommitees ihre Schwierigkeiten.
„Wir haben bei mehreren Veranstaltungsräumen angefragt, aber es war immer schwer, einen Raum für so viele Leute zu finden“, erzählt Christina Klopries (19), die sich im Abiball-Kommitee engagiert. „Ich habe mich für das Kommitee gemeldet, weil ich wollte, dass unser Abiball schön wird“, sagt sie. Dieser wird nun am 22. Juni, am Tag nach der Zeugnisvergabe, in den Festräumen des RWE-Stadions in Essen gefeiert. Diese bieten den 120 Abiturienten und ihren Begleitpersonen den nötigen Platz.
Für den Ball ist ein offizielles Programm vorbereitet worden: Reden werden gehalten, Fotos und Videos gezeigt, und die Stufenleiter erhalten Geschenke. Dazu wird den Gästen ein Drei-Gänge-Menü serviert, und ab ca. 23 Uhr kann dann auch getanzt werden.
Natürlich werden die Abiturienten in feiner Abengarderobe -- die Mädchen in Kleidern, die Jungs im Anzug -- erwartet. Ihre Kleider haben Christina und Linda schon. „Es sind aber keine klassisch langen Ballkleider“, erzählen beide.
Das groß gefeierte Ende der Schulzeit hat jedoch seinen Preis: Knapp 30 000 Euro mussten die Schülerinnen und Schüler aufbringen. Auch dafür konnten sie einige Sponsoren gewinnen, mussten aber von jedem Abiturienten, der an dem Ball teilnehmen wollte, noch 50 Euro pro Quartal einsammeln. Eintrittskarten für den Ball wurden dann noch mal für jeweils 22 Euro verkauft, jedoch dürfen die Schulleitung und die Lehrer der Leistungskurse freien Eintritt genießen.