Gladbeck. .

Gestiefelt und gespornt sind die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) Gladbeck/Dorsten schon seit Tagen. Die Alarmierung erreichte die Helfer am gestrigen Freitag um 6 Uhr. „Die ersten neun von uns sind in Richtung Magdeburg unterwegs“, so Peter Boll. Sie sollen andere THW-Einheiten unterstützen, die bereits im ostdeutschen Hochwasser-Gebiet arbeiten. Der Ortsbeauftragte des THW Gladbeck/Dorsten erklärt: „Eine Bergungstruppe ist unterwegs, um eine andere vor Ort abzulösen.“ Er geht davon aus: „Unsere Helfer werden bereits am Ankunftstag ab 16 Uhr im Einsatz sein.“ Informationen, was für sie zu tun ist, erhalten sie vor Ort: „Die Einsatzleitung für den Bereich Sachsen-Anhalt ist in Magdeburg.“ Der Einsatz des neunköpfigen Teams sei bis Montag vorgesehen: „Dann werden sie ebenfalls abgelöst.“

Weitere Helfer in Bereitschaft

Voralarmiert seien die Helfer aus Gladbeck und Dorsten gewesen. Zeit, um die Ausrüstung vorzubereiten und den Arbeitgeber zu informieren. Boll erläutert: „Bei uns sind ausschließlich Ehrenamtliche, die vom Arbeitgeber für den Einsatz freigestellt werden müssen.“ Parat stünden auch Kollegen der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des Ortsverbandes, der gut 90 Mitglieder zählt. Auch sie warten auf ihren Einsatzbefehl. Boll: „Wir halten noch 18 Leute in Bereitschaft.“

Wenn’s darum geht, in den Katastrophen-Gebieten zu helfen, sitzen alle Helfer in einem Boot. Boll: „Da ist es vollkommen gleichgültig, ob jemand aus Dorsten oder Gladbeck oder sonst woher kommt.“ Das THW sei „total flexibel“ für den Bereich Deutschland und international einsetzbar.

An der Seite der THW-Kräfte in Magdeburg sind auch Mitglieder der DLRG in Westfalen – unter anderem aus dem Kreis Recklinghausen. „Heute Nacht um 2.09 Uhr wurde ein weiterer Wasserrettungszug angefordert“, berichtet Bärbel Brünger, Leiterin der Verbandskommunikation. Insgesamt seien nunmehr drei Wasserrettungszüge mit 156 Kräften aus Westfalen im Einsatz, darunter Taucher, Bootsführer und Sanitäter. Weitere Kräfte befinden sich in Alarmbereitschaft.

Sowohl Boll wie auch Brünger wissen: Viele ihrer Kollegen haben Hochwasser-Erfahrung. Der THW-Ortsbeauftragte: „Im Jahr 2002 waren wir recht viel im Einsatz, zum Beispiel an der Weser und in Frankreich in Arles.“ Und bei der Jahrhundertflut, die im selben Jahr ebenfalls Ostdeutschland überflutete. Welche Schwierigkeiten seine Kollegen beim aktuellen Hochwasser-Einsatz zu bewältigen haben, sagt Petter Boll, werde er bei ihrer Rückkehr erfahren.