Gladbeck. .
Das Gute liegt bisweilen zum Greifen nah, man muss nur ‘drauf kommen. Diese Erfahrung haben in knapp zehn Jahren diverse Unternehmen in Gladbeck, Gelsenkirchen, Bottrop und Herne mit dem interkommunalen Projekt Ökoprofit gemacht, darunter auch die hiesigen Caritaswerkstätten. Der Name klingt sperrig, der Untertitel „Einsparpotentiale in örtlichen Betrieben aufspüren“ bringt Firmen eher auf die Fährte, um was es geht.
Experten aus Wirtschaft und Ökologie stellen den beteiligten, heimischen Betrieben in Workshops und bei Rundgängen mit Gutachtern vor Ort Wege vor, wie sie nachhaltig Betriebskosten senken können – sei es nun, um den Energieverbrauch zu senken oder um sparsamer mit Material umzugehen. Dabei scheint das Reservoir an Möglichkeiten schier unerschöpflich. Die Auswahl liegt bei den Betrieben. Dr. Dieter Briese vom städtischen Umweltreferat betont, dass Firmen Alternativ-Lösungen zum Mitarbeiter-Abbau als Hebel zur Kostenreduzierung angeboten werden sollen. Unterm Strich freuen sich Umwelt und Betriebe.
Insgesamt 15 Unternehmen aus allen vier Städten können pro Projekt teilnehmen. Dietrich Oermann, städtischer Wirtschaftsförderer: „Im Durchschnitt sind es aus Gladbeck drei Betriebe.“
Das Projekt hat jeweils eine Laufzeit von einem Jahr; ein Jahr, das die örtlichen Caritaswerkstätten mit Hilfe der Fachleute nutzten, um Erfolge einzuheimsen, die sich in Heller und Pfennig bezahlt machten. Sie erwarben 2011 das Zertifikat „Ökofit-Betrieb“. Andreas Trümper und Thomas Schulte-Repel von den Caritaswerkstätten stell(t)en fest: Ganz oft sind’s Kleinigkeiten, die Kosten senken helfen, zum Beispiel: Material bei Drucken einsparen oder Müll trennen. Allein die Modernisierung der Beleuchtung sei mit einer Kostensenkung um 14,37 Prozent zu Buche geschlagen. Man muss nur auf die simple Idee kommen...
Der geschärfte Blick rückt auch Verhaltensweisen in ein neues Licht: Warum muss beispielsweise das Licht brennen, wenn man das Zimmer verlässt? Am aktuellen Projekt nehmen die Werkstätten nicht teil, doch sie wollen auf dem eingeschlagenen Weg bleiben. Angedacht ist u.a. ein Blockheizkraftwerk.