Gladbeck. .
Zum Gladbecker Jazznachwuchs gehört er schon lange nicht mehr. Auch, wenn er das mal war. Seit vielen Jahren fördert, formt und prägt Martin Greif den musizierenden Nachwuchs.
Da sein Herz für den Jazz schlägt, ist es kein Wunder, dass er mit seiner Leidenschaft auch die der jungen Erwachsenen weckt. Und die kommen von ganz allein zu ihm. „Als Jazzfachmann und Orchesterleiter ist man relativ präsent in der Öffentlichkeit. Die vielen Sachen, die ich machen darf, scheinen ein ganz gutes Bild in die Gladbecker Bevölkerung zu tragen. Somit kommen die Leute gern zu mir“, so der studierte Saxophonist, der aber nicht nur den Jazz im Unterricht behandelt. „Erst bei einem gewissen Alter und ein Interesse vorausgesetzt, gehe ich zu Jazz über. Ich bin kein Jazz-Diktator“, lacht Martin Greif. „Ich mache genauso Klassik oder Stücke aus den Charts. Die Ausbildung unterscheidet sich da nicht sehr.“
Mal abgesehen von dem kleinen Unterschied, dass der Jazz eine der Königsdisziplinen beinhaltet, nämlich die Improvisation. „Bach hat aber früher auch improvisiert“, erinnert der gebürtige Gladbecker. Und dann stimmt er zu, dass dies doch im Jazz verbreiteter ist. „Wenn man es wirklich ernst nimmt, muss man die Theorie können. Aber anfangs gibt es Stücke, da kann man mit einfachen Tonfolgen improvisieren.“
Genau diese Mischung aus Fördern und Fordern ist es, die den Unterricht des 50-Jährigen Vollblutmusikers ausmacht. Und auch den Reiz für die Jugendlichen, die Martin Greif zu Disziplin und Spielfreude motiviert. „Talent spielt sicherlich eine Rolle. Aber mehr noch Interesse. Man kann alles lernen, was man will“, sagt der Musiklehrer. Er unterrichtet seit fast 23 Jahren an der Gladbecker Musikschule und wurde quasi aus dem Studium heraus gecastet.
Im Wien traf er einst den Leiter der Gladbecker Musikschule
In Wien war das damals, wo Martin Greif studierte. Dort traf er den damaligen Leiter der Musikschule und wurde direkt verpflichtet. Noch im selben Jahr rief er dann den Jazz-Workshop ins Leben. „Damals gab es so etwas in der Gegend noch nicht. Ich dachte, das wäre eine gute Möglichkeit, den Jazz hier zu etablieren.“ Die Rechnung ging auf. Der Workshop, bei dem Profis ihr Wissen weiter geben, wurde ein Erfolgskonzept. Viele, die hier in den vergangenen Jahren mitwirkten, haben später selbst Jazz studiert.
Ein schöner Nebeneffekt, aber nicht das erklärte Ziel von Martin Greif. „Unsere Hauptaufgabe ist es, Kindern und Jugendlichen Freude an der Musik zu vermitteln“, erklärt er. „Ihnen eine schöne Alternative für das Leben zu bieten. Denn Musik ist ein Hobby fürs ganze Leben.“ Im Fall des Lehrers selbst natürlich ist sie mehr.
Da ist sie Beruf und Berufung. „Ich bin immer noch leidenschaftlicher Musiker.“