Gladbeck. . 51 000 Euro für die Kindernothilfe sind bei der Kunstaktion „Buddy Bears - The Minis - Die Kunst der Toleranz“ rund um das Martin Luther Forum in Gladbeck zusammen gekommen. Die Organisatoren sind begeistert – und die Bären ziehen weiter gen Russland.

Besser hätte es nicht laufen können. Strahlender Sonnenschein, strahlende Gesichter, und ein beeindruckendes Ergebnis stehen am Ende der Ausstellung „United Buddy Bears – The Minis – Die Kunst der Toleranz“ im und um das Martin Luther Forum. 51 000 Euro für das Restavèk-Projekt der Kindernothilfe auf Haiti sind zusammengekommen durch die Spenden der Bärenpaten, den Verkauf kleiner Buddy Bears und süßem Bärenfutter. Dr. Martin Grimm vom Vorstand des Martin Luther Forums kann es kaum glauben. „Wenn 10 000 Euro zusammen kommen, dann ist das gut – mit diesem Gedanken sind wir gestartet“, erzählt er dem Publikum bei der Abschlussveranstaltung.

Paten für alle Bären gefunden

Die Bären und die Idee der Toleranz, die dahinter steht, haben die Menschen aus Gladbeck und r Umgebung bewegt. Alle 112 Buddy Bears haben Paten gefunden – eine 113., ideelle Patenschaft wurde noch am Abschlusstag vergeben. Über 1500 Kinder und Erwachsene haben privat, mit der Schule oder in Gruppen die Ausstellung besucht. Viele haben sich auch einen Mini-Bären für zu Hause mitgenommen. „Der Berlin-Bär und der Bären-Bär waren besonders beliebt“, erzählt Gerda Lach aus dem Turmladen.

Ein Buddy Bear für Alanya

Ein Buddy Bear soll bald in die Türkei ziehen. Die Stadt hat einen Bären-Rohling erworben, den Künstlerin Susanne Schalz für Alanya gestalten wird – zur Feier der 20-jährigen Städtepartnerschaft.

Die Bären werden nun ins russische Jekaterinburg gebracht, um dort die Botschaft der Toleranz zu verbreiten. Ganz nebenbei, so Dr. Martin Grimm, werden sie auch von Gladbeck brummen, immer dann, wenn jemand fragt: „Wo kommen die denn her?“

Zum Abschied von den bunten Bären sind viele Menschen an die Bülser Straße gekommen, Paten, Privatleute, Politiker. Darunter auch Bürgermeister Ulrich Roland, der Landtagsabgeordnete Michael Hübner, Dr. Jürgen Thiesbonenkamp von der Kindernothilfe und Guntram Schneider, NRW-Integrationsminister.

Glücklicher Tag

„Dies ist ein Tag, der mich glücklich macht“, sagt Thiesbonenkamp, „das Ergebnis ist etwas, das mich sehr berührt.“ Er nutzt die Gelegenheit, vom Leben der Kindersklaven auf Haiti zu berichten. Mit dem Geld aus Gladbeck soll die Schule für diese Kinder, welche die Kindernothilfe unterstützt, weiter ausgebaut werden. Für ihn seien gerade die fröhlichen kleinen Buddy Bears auf ihren Podesten ein Symbol „für die Kleinen und für die Menschen, die klein gemacht werden.“

Bürgermeister Roland lobt das Engagement der Gladbecker, und betonte, dass Toleranz besonders im Ruhrgebiet Tradition habe. Und auch WAZ-Lokalchefin Maria Lüning findet anerkennende Worte, insbesondere für die Arbeit des Martin Luther Forums. „Sie haben sehr viel Mut, immer wieder etwas zu installieren, etwas anzubieten“, sagte sie in Richtung von Dr. Martin Grimm. Die WAZ war als Projektpartner bei den Buddy Bears mit dabei – Patenbär war der aus Panama.

Integrationsminister Schneider nutzte die Gelegenheit, auch zu gelegentlicher Intoleranz aufzurufen: „Toleranz gegenüber den Gegnern der Toleranz ist nicht geboten.“ Moralischer Kompass zu sein, zu lehren „was sich gehört und was nicht“, das sei auch Aufgabe der Kirchen.