Gladbeck.

Der Zustand der drei Bahnhöfe West, Ost und Zweckel treibt der Stadt weiter Sorgenfalten auf die Stirn. Doch die Verwaltung will nicht locker lassen, um weitere Verbesserungen zu erreichen, versicherte Verkehrsplaner Thomas Ide vor dem Planungsausschuss.

Selbst die Anregung der oppositionellen CDU, einen niveaugleichen Übergang über die Ostgleise vom Oberhof nach Gladbeck-Ost zu schaffen, gehört dazu. Die Idee fand die Unterstützung aller Fraktionen und auch der Verwaltung. Nur: Ohne die Bahn laufe da nichts, „und die wird dagegen sein, wie Erfahrungen aus Vorjahren zeigen“, so Ide, der auch auf einen WAZ-Bericht verwies, in dem ein Bahnsprecher den aktuellen Vorschlag bereits zurückgewiesen hatte. Die Bahn ziehe sich zurück auf das „Eisenbahntrennungsgesetz“, das kreuzungsfreie Bahnlinien schütze.

Gemeinsames Vorgehen Richtung Bahn

Dabei sei angesichts von zwei Zügen in der Stunde, einer eingleisigen Strecke, geringem Tempo der Züge und freier Sicht über 300 m eine Querung technisch und unter Sicherungsaspekten vorstellbar. Etwa mit einer kleinen Schranke wie in Zweckel an der Söllerstraße. Die Verwaltung werde weitere Vorstöße unternehmen, auch Baurat Martin Harter will sich bei Bahn und Land dafür einsetzen, sagte er. „Wir müssen alle zusammen dicke Bretter bohren bei der Bahn“, warb Ide um gemeinsames Vorgehen.

Allerdings nicht nur in Sachen Ostquerung, sondern auch bei dem schon mehrfach verschobenen Umbau des Bahnhofes Zweckel und für Verbesserungen am Bahnhof West. Dort, so informierte Ide auf Antrag der SPD-Ratsfraktion, setze sich die Stadt für den Bau einer Park&Ride-Anlage „nah am Bahnhofsgebäude“ ein – vor und an der Stelle der alten Güterhalle.

150 Stellplätze könnten dort entstehen. Aber auch hier zögere die Bahn die Investition heraus, hoffe auf eine 100%-Förderung. Die Stadt werde den Parkplatz später übernehmen, eventuell müsse dann über eine Bewirtschaftung nachgedacht werden, so Ide. Insgesamt wäre das Projekt eine Aufwertung des Bahnhofsumfeldes.

In Zweckel muss der Umbau weiter warten, da der Bahnsteig nach neuesten Richtlinien nun 170 m lang sein muss, er geht dann bis unter die Brücke (Beethovenstraße). Dafür muss diese zuvor komplett erneuert werden – eine Sanierung geht laut Ingenieuramt nicht mehr. Da der Neubau aber dauert, verschiebe sich auch der Bahnhofs-Umbau. Immerhin: In Zweckel und in Ost installiert die Bahn bald „dynamische Fahrgastinfotafeln“, wie am Bahnhof West, wo sie aber nach WAZ-Infos häufig defekt ist.

Verlegung des Bahnsteigs Ost ist auch ein Thema

Die mögliche Verlegung des Bahnsteigs Ost in Richtung Oberhof spielte bei den Ausführungen von Stadtplaner Ide keine Rolle. Dennoch wird der Vorschlag von SPD-Fraktionschef Michael Hübner seiner Auskunft nach inzwischen auf seine Bitte hin von der Stadt diskutiert mit Bahn und VRR. Hübner hatte vorgeschlagen, den Bahnsteig auf Stadtkosten zu verlegen, um endlich zu einer Lösung zu kommen. Die Bahn habe in den Gesprächen mit der Stadt Bereitschaft signalisiert, auch gegenüber der WAZ hatte sich die Bahn positiv zu dem Hübner-Vorschlag geäußert.