Gladbeck. .
Sie stehen schon lange in den Startlöchern, wollen endlich ihre Drahtesel aus den Winterquartieren holen und in eine – hoffentlich – sonnige Saison radeln. Bislang bremste der hartnäckige Winter mit Schnee und Schnatter-Temperaturen Radler aus, aber mit allmählich wärmerer Witterung kommen sie auf Touren. Doch bevor sie sich auf den Sattel schwingen und in die Pedale treten, sollten sie ihre Fahrräder gründlich durchchecken, um sicher unterwegs zu sein.
Bastler brauchen Knowhow
Einen „Platten“ kann ein versierter Radler problemlos eigenhändig wieder flott machen. Bei anderen Reparaturen wird’s schon schwieriger, weiß Peter Happe aus Kundengesprächen. Manch’ einer strampelt sich an komplizierteren Arbeiten ab und muss oftmals aufgeben – weil man schlichtweg Spezialwerkzeug benötige. „Einige versuchen es trotzdem und verschlimmbessern den Schaden sogar“, hat der Fahrradhändler festgestellt.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, hört auf den Rat des Fachmanns. Er bietet beispielsweise Inspektionen zum Saisonbeginn an. Die Profis checken Fahrräder von A wie Armaturen bis S wie Steuerkopfmutter durch. Viele Radler hätten jedoch angesichts der anhaltenden Kälte ihre Drahtesel noch nicht startklar gemacht. Im Durchschnitt inspizieren und reparieren Chef Peter Happe und zwei Gesellen pro Tag 20 Fahrräder. 20 bis 30 Minuten dauert der Check, bei dem die Fachmänner mit Argusaugen jedes Detail unter die Lupe nehmen.
Manche Mängel sind jedoch auch für Nicht-Fachleute unübersehbar. Ein scharfer Blick auf die Lenker-Stellung offenbart beispielsweise, ob das Fahrradgestell verzogen ist. Lässt man die Räder rotieren, wird ersichtlich: Sie laufen rund – oder eben nicht. Ist die Kette hinüber? Hakt die Schaltung? Sitzt der Sattel womöglich locker? Sind die Reifen abgefahren? Funktioniert die Beleuchtung? All’ dies sollte einwandfrei sein, bevor sich Radler in den Straßenverkehr begeben.
„Ganz, ganz selten“, etwa alle fünf Jahre einmal, komme bei der Sichtprüfung ein Schaden am Rahmen zu Tage. Das könne auch der erfahrendste Tüftler nicht in Ordnung bringen: „Bei so einer Beschädigung gibt’s nur eines: Austausch!“ Etwa 20 Prozent der Reparaturen machen Arbeiten an den Lagern – zum Beispiel Tret- oder Pedallager – aus. Experten-Tipp: „Die Kettenpflege ist das A und O.“ Sie müsse gut geölt sein.
Der 51-Jährige Fachmann: „Die meisten unserer Kunden können sich sehr gut selbst einschätzen. Wenn sie etwas Erfahrung haben, holen sie sich bei uns die notwendigen Ersatzteile.“