Gladbeck. . Nach der Winterpause müssen sich Auto- und Zweiradfahrer in Gladbeck und Umgebung wieder aufeinander einstellen. Die Polizei kontrolliert Geschwindigkeit mit speziellen Blitzern.
Jetzt knattern sie wieder. Lange mussten die Gladbecker Motorradfahrer auf passendes Wetter warten – der Winter zieht sich auch für Zweiradfreunde in die Länge. Umso eiliger schienen es am Wochenende einige zu haben.
So kam es am Sonntagmittag um 12 Uhr an der Meerstraße zu einem Unfall. Ein 28-jähriger Gladbecker geriet mit seinem Motorrad ins Schleudern, stürzte und rutschte gegen ein stehendes Fahrzeug. Sowohl der Motorradfahrer als auch sein 16-jähriger Sozius wurden leicht verletzt. Es entstand Sachschaden von 800 Euro.
31 Zweiradunfälle 2012
Motorradfahrer gehören zu den gefährdeten Spezies im Straßenverkehr. 31 Unfälle mit „motorisierten Zweirädern“ (dazu gehören auch Roller) gab es im vergangenen Jahr in Gladbeck. Laut Polizei kamen dabei sieben junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren zu Schaden, 20 Erwachsenen wurden verletzt sowie drei Senioren über 65 Jahren. Vielen Gladbeckern ist der schreckliche Unfall in Zweckel im Gedächtnis geblieben, bei dem Ende Oktober 2012 an der Schultenstraße ein Motorradfahrer ums Leben kam. Ein Autofahrer hatte beim Linksabbiegen das entgegen kommende Motorrad übersehen.
Startup Day
3270 Krafträder sind zurzeit laut Straßenverkehrsamt Marl in Gladbeck zugelassen. Dazu zählen Zweiräder mit einem Hubraum von mehr als 50 ccm.
Am Sonntag, 21. April, lädt der ADAC Motorradfahrer zum Startup-Day auf die Trainingsanlage Recklinghausen, Vinckestraße 27, ein. Auch die Polizei ist mit einem Infostand dabei.
Dabei sei die Schultenstraße kein Unfallschwerpunkt, betont Tim Deffte vom städtischen Pressebüro. Überhaupt gebe es in der Stadt keine besonderen Probleme mit Motorrädern.
Trotzdem: Rücksicht ist angebracht. Nicht nur die Motorradfahrer müssen nach dem Winter wieder Fahrpraxis erlangen. Auch die Autofahrer müssen aufmerksam sein. „Motorradfahrer haben eine schmale Silhouette“, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. Gerade bei tiefstehender Sonne könnten sie leicht übersehen werden.
Tipps zum friedlichen und vor allem risikoarmen Miteinander gibt die Polizei. Der einfachste von allen: „Wenn sich alle an die Verkehrsregeln halten, ist das unproblematisch“, sagt Ramona Hörst. Und wer sich an das halte, was er in der Fahrschule gelernt habe, zum Beispiel, dass Fahrbahnmarkierungen bei Regen extrem glatt werden können, könne sein eigenes Unfallrisiko gering halten.
Die meisten Motorradfahrer, so Hörst, hielten sich an die Regeln. „Aber es gibt immer einige, die über die Stränge schlagen.“ Ihnen begegnet die Polizei „repressiv und präventiv“, also mit Kontrollen und Information. Konnten sich Zweiradfahrer früher vor Blitzgeräten sicher fühlen, gibt es nun Apparate, die nicht nur von vorne und hinten blitzen und so das Kennzeichen erfassen, sondern die auch das Gesicht hinter dem Visier sichtbar machen können.