Gladbeck. . Immer wieder werden die Autos der Mitarbeiter des Seniorenzentrums Brauck in Gladbeck beschädigt. Der Schaden geht in die Tausende. Polizei bittet um Aufmerksamkeit.
Die Mitarbeiter des Seniorenzentrums Brauck sind verunsichert. Mit dem Auto fährt niemand mehr gerne zur Arbeit. Denn immer wieder haben sich Vandalen in den vergangenen Monaten an den Fahrzeugen zu schaffen gemacht. Zerkratzer Lack, zerstochene Reifen, eingetretene Türen, bösartige Drohungen unter den Scheibenwischer geklemmt – Heimleiterin Ute Herrmann hat seit ihrem Amtsantritt im Oktober vergangenen Jahres schon viele Geschichten gehört. Von insgesamt acht Fällen weiß sie zu berichten.
Hoher Sachschaden
Wie dem einer Pflegerin. Der Lack ihres Autos war total zerkratzt. 1700 Euro Schaden. „Die Mitarbeiterin stand weinend in meinem Büro“, erzählt Ute Herrmann, Heimleiterin des Seniorenzentrums Brauck. So einen Schaden aus eigener Tasche zu bezahlen ist vom Gehalt einer Altenpflegerin kaum möglich. Eine andere Mitarbeiterin habe sogar ihren Job gekündigt, aus Angst, so etwas können noch einmal passieren.
Nachbarn gefordert
Des Vandalismus-Problems in Brauck hat sich auch SPD-Ratsherr György Angel angenommen. Er bittet die Nachbarschaft, ein Auge auf den Hartmannshof zu haben, und die Polizei einzuschalten, wenn sie etwas beobachten.
Die Nutzung des Parkplatzes müsse angstfrei möglich sein, so Angel. Andernfalls würden wohl viele Mitarbeiter des Seniorenzentrums wieder in den Anwohnerstraßen parken.
Rund 50 Menschen arbeiten im Seniorenzentrum, Pflegepersonal, Küchenkräfte, Empfangsdamen, Veraltungsangestellte. Viele von ihnen sind auf ihr Auto angewiesen. Personalparkplätze gibt es nicht, die vorhandenen Plätze sind für Besucher reserviert. So seien die Mitarbeiter in die umliegenden Straßen ausgewichen, sagt Ute Herrmann. Das allerdings habe den Anwohnern missfallen.
Sie habe sich bemüht, eine andere Lösung zu finden. Und die bot der benachbarte Verein Schwarz-Blau Gladbeck. Einen Teil des Parkplatzes am Hartmannhof dürfen die Angestellten nun nutzen. Allerdings sei es auch dort bereits zu Vandalismus gekommen, sagt Ute Herrmann. Einen Verdacht, wer es auf die Autos ihrer Kollegen abgesehen haben könnte, habe sie nicht. „Ich hoffe, dass das aufhört“, sagt sie, und hofft dabei auch auf die Unterstützung der Polizei. Sie habe ihren Leuten empfohlen, jeden Fall zur Anzeige zu bringen.
Bei der Polizei sind in diesem Jahr bisher zwei Fälle zur Anzeige gebracht worden. Ende Januar wurde bei einem geparkten Auto der Lack zerkratzt und ein Reifen zerstochen, Mitte Februar zerstachen Unbekannte zwei Reifen.
Dass es in diesem Zeitraum mehr Fälle von Vandalismus gegeben haben könnte, die schlicht nicht gemeldet wurden, schließt Polizeisprecher Michael Franz zwar nicht aus. Aufgrund der wenigen Anzeigen bestehe für die Polizei allerdings kein erhöhter Handlungsbedarf rund um den Hartmannshof. „Uns ist es wichtig, dass Leute, die Beobachtungen machen, die Polizei informieren“, sagt er. Nur so könnten seine Kollegen gezielt handeln – zumal die Aufklärungsrate bei Vandalismus recht hoch sei.