Gladbeck. .

Woran lässt sich ausmachen, welches Huhn braune und welches weiße Eier legt? Eine Frage, die Kunden am Marktstand von Franz Josef Werner beschäftigt. Manche Menschen behaupten, die Lösung zu kennen: am Gefieder des Vogels – ist doch klar. Von wegen! Werner klärt auf: „An den Ohrläppchen der Hühner kann man’s erkennen. Sind sie hell, wird die Schale weiß. Bei dunklen Ohrläppchen legen die Hühner braune Eier.“

Vor Ostern verlangen viele Kunden ausdrücklich die schneeweißen Exemplare, denn sie lassen sich am besten färben und bemalen. Jenen Kunden, die sich am liebsten ein Ei in die Pfanne hauen wie Franz Josef Werner, kann die Farbe des Kalkgehäuses wurscht sein. „Hauptsache ist für die Kunden, dass sie wissen, woher die Eier stammen“, hat Werner festgestellt. Und die Frage nach der Herkunft seiner Ware kann er ganz genau beantworten: direkt von einem Hühnerhof aus Bocholt-Suderwich.

Eierkauf ist Vertrauenssache

Die Eier, die Franz Josef und Dagmar Werner dienstags, donnerstags und samstags auf dem hiesigen Marktplatz feilbieten, kommen aus Bodenhaltung. Bei Bio-Produkten seien manche Kunden argwöhnisch: Es könnte gar eine Mogelpackung sein . . . Zwischen 19 und 25 Cent kostet ein Ei bei den Werners. „An normalen Markttagen verkaufen wir rund 3000 Stück“, sagt der Händler. Das Sortiment ergänzen rund 80 Gänseeier. Dagmar Werner: „Die kaufen meistens ältere Kunden, die selber einmal Tiere hatten und sie von früher kennen.“ 2,30 Euro kostet solch ein Prachtexemplar.

Ob gekocht, pochiert, gebraten oder gerührt; farbig oder en nature – Eier gehören zum Osterfest wie der Hase an den Farbeimer. Ergo ist die Nachfrage in diesen Tagen stark. So stark, dass ein Käufer sich vorsichtshalber erkundigt, ob Werner denn wohl auch noch genügend Stiegen am Samstag parat haben wird. Lieber nimmt der Kunde Order von daheim per Handy entgegen, um einen kleinen Eier-Vorrat zu besorgen. „Nach Ostern haben alle genug davon; da werden erst mal keine Eier gekauft“, berichtet Dagmar Werner.

Als Renner hätten sich bunte Eier erwiesen. Franz Josef Werner erläutert: „Wir lassen unsere Ware färben. Sie läuft durch eine Dampfstraße. Die Eier werden dabei versiegelt.“ Dadurch erhöhe sich die Haltbarkeit auf bis zu drei Wochen. Dagmar Werner hat eine andere Version parat: „In unserem Gartenhäuschen quält sich der Osterhase mit der Malerei, denn der Pinsel hat nur noch drei Haare.“ Nun wäre auch das geklärt!