Gladbeck.

Glaubt man Udo Jürgens, ist griechischer Wein so wie das Blut der Erde. Da scheint es nicht unbedingt logisch, dass man hierzulande mit dem südeuropäischen Land vor allem den Retsina in Verbindung bringt. Der ist ja bekanntlich ein Weißwein. Dass Griechenland aber auch mit hochwertigen Rotweinen und anderen weißen Trauben aufwarten kann, das erfuhren zunächst Fachleute und dann Gladbecker Bürger am Samstag in der Weinhandlung Volmer.

Übrigens war auch Inhaber Martin Volmer angetreten, sich von edlen griechischen Tropfen überzeugen zu lassen. Und zwar von sechs Vertretern solcher Weine. Gekommen waren Winzer und Händler, wie Jean Michakis, der Weine von seiner Heimatinsel Limnos in der Nordägäis importiert. Er hatte einige Bioweine im Gepäck aus Rebsorten mit langer Tradition. So pries er einen „Muscato Alexandreias“ an.

„Die Rebsorte wurde damals von Alexandria nach Griechenland gebracht“, wusste Michakis zu berichten von diesem sehr fruchtigen und dabei immer noch recht harzigem Wein. „Das ist typisch für griechische Weine.“ Und dafür sei ja auch der Retsina, in den Augen des Griechen ein eher einfacher Wein, bekannt. „Die alten Griechen lagerten den Wein in offenen Fässern, die sie mit Blättern vom Retsina-Baum abdeckten. Dadurch kommt der Geschmack zustande“, so der Grieche, der wie alle im Raum auch die heimischen Produkte anpreisen will, um so sein Land zu unterstützen.

Eine 4000 Jahre langeGeschichte des Weinbaus

Bei all solch lukullischen Freuden wurde schnell eines deutlich, griechische Weine haben allesamt eine lange Geschichte. „Da kommt der Weinbau in Europa her“, verdeutlichte Martin Volmer die rund 4000-jährige Geschichte des griechischen Weinbaus. „Es gibt dort rund 300 autoktone Rebsorten, also solche, die es nicht woanders gibt.“ Und da ist es kein Wunder, dass auch der Weinhändler aus der Gladbecker Innenstadt sein Angebot um griechische Weine erweitern will.