Gladbeck.

Steppptanz, Tango, Akrobatik und ein Hauch Erotik – all das bot die „Night of the Dance“ in der Stadthalle. Unter dem Titel „Flow“ präsentierte das Ensemble des Tanztheaters am Sonntagabend eine beeindruckende Show, die das Publikum in ihren Bann zog.

Es war genau 19 Uhr, als die ersten Töne von „Mission Impossible“ durch die nicht ganz ausverkaufte Stadthalle schallten. Gleich bei der ersten Nummer trauten die Zuschauer ihren Augen kaum. Im „Black Theater“ schwebten die Protagonisten und Akrobaten über der Bühne durch die Luft. Außer schwarz war lange nichts zu sehen, doch dann leuchtete allein die Neonkleidung und mit Dynamik und Tempo schossen die Künstler von links nach rechts.

Schrägste Show der Welt

„Die schrägste Show der Welt“, war als Untertitel auf dem Programmheft zu lesen. Von Beginn an war klar: die Show hielt, was sie versprach. Und spätestens als der bekannte und wohl schnellste Steppptänzer der Welt Liam Caputo, im „Duell der Giganten“ um die Prinzessin von Irland tanzte, war auch der letzte Zuschauer im Saal gefesselt. Völlig synchron, stets mit einem Lächeln auf den Lippen, wurde die Prinzessin durch dutzende tanzende Fußpaare eindrucksvoll befreit. Gerade diese Stepppeinlagen mit den glückseligen keltischen Melodien und Klängen fanden Gefallen beim Publikum und bildeten den Mittelpunkt des bunten Tanzabends. Lediglich das Feuer fehlte – aber der Boden glühte eigentlich ohnehin schon.

Doch es wurde nicht nur gesteppt. Das Programm gestaltete sich eindrucksvoll abwechslungsreich. Vom klassischen Ballett bis hin zu Breakdance präsentierte das Ensemble Einlagen voller Leichtigkeit. Als existiere die Schwerkraft nicht, stellte weder schwindelerregende Höhe noch Schnelligkeit ein Problem für die Tänzer dar.

Wer tanzt, der kann auch Musik machen. Bewaffnet mit Trommelstöcken hämmerten die Tänzer auf Regentonnen, was das Zeug hielt. Rhythmisch ging es so zu auf der Bühne, dazu leuchteten die passenden Kostüme der Tänzer im Neonlicht effektvoll und die Zuschauer klatschten tosend mit. Die Beats gingen direkt unter die Haut.

Nächste Station wurde im Zirkus „Cirque du Soleil“ gemacht. Die phantasievollen Kostüme waren ein echter Blickfang. Über zehn Tänzer auf der Bühne erzeugten eine akrobatische und atemberaubende Zirkusatmosphäre, bauten menschliche Pyramiden und trieben es so wahrlich auf die Spitze.

Bliebe noch, ein Wort über „Mr. Green“ zu sagen. Der sympathische und tanzende Komiker fand immer wieder den Weg auf die Bühne und witzelte gemeinsam mit dem Publikum. Sein Spezialgebiet: indische Fakirkunst.

20 der weltbesten Profitänzergestalteten die anderthalbstündige Show. Sie kamen unter anderem aus Mexiko, Irland, Spanien und Russland, tanzten bereits auf den größten Musicalbühnen der Welt und machten den Abend zu einem temperamentvollen und unvergesslichen Spektakel.