Vielen Erwachsenen ist sie noch vertraut, die Augsburger Puppenkiste. Für die Jüngsten ist das Marionettenspiel meist etwas ganz Neues – und sorgt für Spannung. Im katholischen Berufskolleg Johannes-Kessels-Akademie (JKA) war die Augsburger Puppenkiste am gestrigen Mittwoch in einer besonderen Mission unterwegs. Das Stück „Paula und die Kistenkobolde“ ist Bestandteil des Sucht- und Gewaltpräventionsprogramms Papilio, ein bundesweit tätige Sozialunternehmen, das unter wissenschaftlicher Begleitung pädagogische Fachkräfte ausbildet. Die Johannes-Kessels-Akademie bietet als erste Ausbildungsstätte in NRW die Qualifikation zur zertifizierten Papilio-Trainingskraft an. Die KiTas in Gladbeck arbeiten noch nicht mit dem Programm. „Die Inhalte sind wesentlicher Bestandteil der Erzieherausbildung und für uns eine willkommene Ergänzung“, erklärt Georg Pohl, Schulleiter der JKA. Im Spiel mit den Marionetten lernen die Erzieherinnen, positiven Einfluss auf die Sozialkompetenz von Kindern zu nehmen und diese zu fördern. Mit dem Ziel, mögliche Risikofaktoren zu reduzieren. Das Programm wurde gestern in der JKA vorgestellt.
Nachhaltige Wirkung
„Aggression, Hyperaktivität und extreme Schüchternheit führen zu Ausgrenzung. Hier greift Papilio und vermittelt soziale und emotionale Kompetenzen schon im Vorschulalter“, erklärt Heidrun Mayer – zum Beispiel die Fähigkeit, sich in andere hineinzufühlen. Pädagogische Fachkräfte begleiten dabei Einrichtungen, die mit Kindern zusammenarbeiten. Außerdem fördert „Papilio bei den Erzieherinnen die kritische Reflexion ihrer eigenen Arbeit und des heutigen Erziehungssystems“, erläutert Jürgen Holtkamp von der Caritas im Ruhrbistum.
Trainerin Diane-Marike Amend berichtet von durchweg positiven Erfahrungen mit dem Projekt. „Es wirkt nachhaltig in allen Bereichen. Besonders fällt uns auf, dass die Kinder nach der Teilnahme viel zugänglicher sind.“