Gladbeck.

Ein besonderes Fußballfieber hat sich in der Stadt breit gemacht – im Vorfeld des Champions-League-Achtfinalrückspiels Schalke 04 – Galatasaray Istanbul Dienstagabend in der Schalke-Arena warten deutsche und türkische Fans voller Spannung auf den Anpfiff.

Besonderes aber die Gladbecker Fans mit türkischen Wurzeln. Fairness und Freundschaft soll bei dem Spiel im Vordergrund stehen, darauf schworen Montagabend Bürgermeister Ulrich Roland und Anhänger beider Teams die Fans bei einem Treffen im Rathaus ein.

Vor allem die Fußballfans unter den Gladbeckern mit Migrationshintergrund sind von der bevorstehenden Partie fasziniert. „Es gibt viele Galatasaray-Anhänger unter den türkischen Fußballfans“, erklärt Süleyman Kosar, Mitglied des Integrationsrates und Vorsitzender des türkischen Elternvereins. Aber es gebe auch Fans von Fenerbahce oder Besiktas in der Stadt.

„Bei vielen türkischen Gladbecker Fans schlägt das Herz heute für beide Vereine, denn für viele von ihnen ist Schalke natürlich auch der Lieblings-Bundesliga-Verein!“ Für viele türkische Fußballfans, auch anderer Vereine, sei das Spiel etwas Besonderes, weil viele von ihnen Galatasaray noch nie live gesehen haben, so Kosar, der selbst Schalke-Fan ist und natürlich den Blau-Weißen die Daumen drückt. Er ist längst nicht der einzige Schalke-Fan unter den Fußball-Begeisterten mit Migrationshintergrund.

Die Flaggen beider Vereine sind seit Tagen verstärkt im öffentlichen Leben zu sehen, oft demonstrativ gemeinsam, sowohl auf Privatautos als auch auf Taxis und an vielen Häusern. Sogar aus der türkischen Partnerstadt Alanya reist für das heutige Spiel eine kleine Gruppe von Fans an, berichtete Roland.

Die Fans aus Alanya und Gladbeck sind sich mit dem Bürgermeister einig, dass die bessere Mannschaft gewinnen soll und bei dieser Begegnung Toleranz im Vordergrund stehen soll. Bürgermeister Roland sagte gestern im Rathaus vor begeisterten Anhängern beider Vereine: „Fußball kann die Menschen über alle Grenzen hinweg verbinden. Denn Fußball ist multikulturell, kennt keine Sprachbarriere. Da gewinnt der Bessere und Vorurteile können abgebaut werden. Es ist daher schon bemerkenswert, wie der Sport Menschen zusammenbringt.“

Die türkischen Fans wollen Dienstag auch gemeinsam zum Stadion fahren. Diejenigen, die keine Karten mehr bekommen haben, treffen sich, weiß Kosar, in den zahlreichen Teestuben in der Stadt, um sich dort gemeinsam das Spiel am Fernseher anzusehen. Gezittert wird wohl allerorten...