Gladbeck.

. Der Timmerhof liegt versteckt im Herzen der Stadt im Blockinnenbereich zwischen Horster Straße und Goethestraße. Er ist ein historischer Weg, der Name weist auf eine große Vergangenheit hin. Offiziell gibt’s die Straße nicht mehr, auch wenn noch ein Straßenschild existiert.

Einst mündete der etwa 100 Meter lange Timmerhof, eine alte Dorfstraße, auf die heutige Horster Straße, etwa da, wo das Modehaus R&K Schmidt steht. Die Straße fiel Mitte der 50er Jahre bei der Neugestaltung der Innenstadt weg, als die Lambertistraße bis zur Kirche verlängert wurde, die bis dahin nur bis zur Goethestraße verlief. Ältere Gladbecker werden vielleicht noch wissen, dass am Timmerhof die Pferdemetzgerei Hellenbroich lag. Daneben befand sich die Gaststätte „Zum weißen Rössel“, wo es Tanz gab, seinerzeit ein beliebter Treffpunkt junger Gladbecker. Die Gaststätte gehörte ebenfalls der Familie Hellenbroich.

Laut Heimatverein kann der Name Timmerhof auch mit „Zimmerhof“ oder sogar „Sommerhof“ gedeutet werden. So wird klarer, dass er sich auf Reste eines im 30-jährigen Krieg zerstörten burgartigen Anwesens bezieht, das etwa an dieser Stelle im alten dörflichen Gladbeck lag. Die vermutlich auf einem Erdhügel angelegte Burg war eine Grenzfeste unmittelbar an der Gladebecke zwischen zwei Herrschaftgebieten – der Grafschaft Kleve und dem Vest Recklinghausen, lange Hoheitsgebiet des Kölner Erzbischofs. Genannt wurde die Burg auch Quastenburg nach Quast von Strünkede. Die Strünkedes galten als Gefolgsleute des Klever Grafen.