Gladbeck. .

In der Regenbogenschule gibt es ab sofort keine Pausenmilch mehr. So hat es die Schulpflegschaft beschlossen und Schulleiterin Martina Braun den Eltern in einem Schreiben letzte Woche mitgeteilt. Ihre Erklärung: „Insbesondere die süßen Varianten Kakao, Erdbeer- und Vanillemilch enthalten viel Zucker“. Das unterstütze eine gesunde Ernährung der Kinder nicht und stehe im Widerspruch zu den Unterrichtsinhalten zu diesem Thema. Auch seien die Kakobestellungen rückläufig und der Aufwand des „Einsammelns von Kleingeld“ in den Klassen sei recht hoch. Bislang wurden alle 14 Tage vier Euro eingesammelt. Statt dessen kann nun jede Klasse entscheiden, ob sie Mineralwasser bestellt.

Bei Rolf Koch, Vater einer Zweitklässlerin, stößt diese Entscheidung auf Unverständnis. „Schulmilch hat doch noch nie geschadet, es muss ja nicht die süße Milch sein“, können er und weitere Eltern die Argumentation der Schule nicht nachvollziehen. Auch der Hinweis in einer Klassenpflegschaftssitzung, die Eltern könnten ihren Kindern Trinkpäckchen mitgeben, kam bei dem Vater gar nicht gut an. „Süß ist das doch auch“.

„Schulkinder mit Milch zu versorgen, damit sie gut ernährt werden, passt doch nicht mehr in diese Zeit“, erklärt indes Martina Braun auf WAZ-Nachfrage. Normalerweise brächten die Kinder ihre Getränke in Trinkflaschen selbst mit.

Schulmilch ein Relikt aus früheren Zeiten? Der Ansicht sind Leiter anderer Gladbecker Grundschulen nicht. Lehrer Wolfgang Ecker von der Rosenhügelschule weiß zwar, dass in den 3. und 4. Klassen die Nachfrage zurück geht. In den ersten beiden Klassen sei die Milch aber nach wie vor sehr beliebt und besonders Kakao gefragt. „Der ist zwar süß, aber gesünder als eine Dose Cola“.

Auch an der Pestalozzischule in Zweckel und an der Käthe-Kollwitzschule in Schultendorf trinken die Grundschüler wie wie eh und je ihre Pausenmilch. „Weniger die süßen Varianten, meistens werden Milch und Kakao bestellt“, gibt Schulleiterin Heidemarie Schreiber an. Viel Aufwand sei die Organisation nicht. „Der Hausmeister bestellt, die Kinder holen die Kästen für ihre Klasse in der Frühstückspause ab.“

Ebenfalls kein Thema ist die Abschaffung des Schulmilchangebots an der Rentforter Wilhelmschule, die sich zudem das Etikett „Gesunde Schule“ auf die Fahnen geschrieben hat. „Auf gesunde Ernährung legen wir Wert. Und besser süßer Kakao als ein Colamixgetränk“, sagt die kommissarische Schulleiterin Annette Puchenberg. Das bestätigt auch Schulleiterin Cäcilia Nagel von der Lambertischule. „Wenn wir die Schulmilch abschaffen, bringen die Kinder den süßen Kakao von Aldi mit“, sieht sie wenig Sinn in einer Änderung.