Gladbeck. .

Rot bedeutet Lärm. Blau bedeutet: noch mehr Lärm. Wie Arterien ziehen sich die bunten Linien auf der Umgebungslärmkarte durch Gladbeck.

Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat Daten über die Lärmbelastungen im Land zusammengetragen und auf Karten markiert. Einzusehen sind sie im Internet unter der Adresse umgebungslaerm-kartierung.nrw.de.

In Gladbeck sind die Lärm-Quellen leicht auszumachen. Dunkelrot markierte Flächen ziehen sich durchs Stadtgebiet, entlang der Autobahnen A 2 und A 31, der Bahnlinie, der Kirchhellener und anderer großer Straßen. An diesen Lärmquellen ändert sich auch in der Nachtansicht der Karten nichts. Fast ganz Ellinghorst ist orange markiert – über 55 Dezibel wurden dort als Tagesdurchschnitt gemessen. Auch Rentfort, Butendorf und Brauck zählen zu den Lärmgeschädigten.

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Abseits der großen Straßen und Industriegebiete, auch das zeigen die Karten, lässt der Lärm nach. Die gute Nachricht: Auch in Gladbeck lässt es sich ruhig leben. Zum Beispiel in Zweckel. Auch Schultendorf und Rentfort gibt es viele ruhige Ecken.

„Die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind zu stark mit Lärm belastet, das zeigen die neuen Lärmkarten“, sagte Landesumweltminister Johannes Remmel in einer Pressemitteilung. Im Vergleich zu den Lärmkarten aus dem Jahr 2007 zeige sich für NRW eine deutliche Negativentwicklung. Ziel müsse es sein, gegen den Lärm vorzugehen, etwa durch leisere Autos oder Flugzeuge.

Das Landesumweltamt NRW hat die Lärmkarten der Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen aus dem Verkehrsaufkommen, den Fahr­geschwindigkeiten und den Straßenoberflächen berechnet. Und wichtig ist hier auch der Hinweis: Da es sich bei Gladbeck um eine Stadt mit weniger als 100 000 Einwohnern handelt, sind hier alle Stadt- und Kreisstraßen von vornherein von der Lärm-Kartierung ausgenommen. Doch auch von diesen Straßen geht im Lebensalltag der Menschen oftmals eine erhebliche Lärmbelästigung aus.

Bereits Ende August 2012 hatte sich auch der städtische Umweltausschuss ausführlich mit dem sensiblen Lärm-Thema befasst. In den Wochen darauf griff die WAZ die Lärmbelästigung im Stadtgebiet mehrfach auf - für Unmut sorgen bei vielen Gladbeckern vor allem auch der Lärm an der Hamm-Osterfelder-Bahnstrecke (am Bhf West entlang Richtung Buer/Herten), wo die Güterzüge auch nachts in teils hoher Frequenz unterwegs sind. Doch bei der Lärmkartierung an den Bahnstrecken führt nicht das Land NRW die Regie, sondern das Eisenbahnbundesamt.