Gladbeck. .

Es kracht oft auf den Gladbecker Straßen. Ganz genau 1857 Verkehrsunfälle zählte die Polizei im vergangenen Jahr. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist wie im gesamten Kreis Recklinghausen und Bottrop stetig ansteigend: 19 813 registrierte die Polizei insgesamt in 2012, 201 mehr als im Vorjahr. Meist glimpflich ab, sind es „nur „Blechschäden.

„Die Zahl der Verunglückten geht seit fünf Jahren erfreulicherweise kontinuierlich zurück“, stellt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik erfreut fest. Seit 2008 verzeichnet die Polizei einen Rückgang um 40 Prozent. So gesehen gehöre der Kreis zu den verkehrssichersten Regionen im Land. Auch Kinder-und Schulwegunfälle seien in fünf Jahren halbiert worden, seit 2009 sank diese Zahl von 355 auf 209.

Fußgänger und Radfahrer

Im Gegensatz dazu steht allerdings die Zahl der Verkehrstoten. Zwei Menschen verloren in den letzten zwei Jahren ihr Leben auf Gladbecks Straßen, im gesamten Polizeibezirk stieg die Zahl 2012 jedoch auf 20, sechs mehr als im Vorjahr. Die bittere Erkenntnis: Fast immer war zu schnelles Fahren ein Grund für die schwer wiegenden Folgen. „Geschwindigkeit entscheidet über Leben und Tod“, bringt es die Polizeipräsidentin auf eine einprägsame Formel. Die Polizei hat darauf bereits mit verstärkten Kontrollen - wie den Blitzmarathons - reagiert.

Die Unfallstatistik zeigt deutlich: Die schwächsten Verkehrsteilnehmer sind Fußgänger und Zweiradfahrer, sie stellen zwei Drittel der Unfallopfer. Zwar gehen auch hier die Zahlen zurück, doch 2012 verunglückten noch über 700 Personen im gesamten Bezirk, 467 (-86) waren Radfahrer, 245 (-12) Fußgänger.

Generell stellt die Polizei fest: Jeder vierte Verunglückte ist ein Fahrradfahrer, jeder achte ein Fußgänger. Vor allem Fußgänger sind besonders gefährdet bei Dämmerung und Dunkelheit. Auch vor diesem Hintergrund ist „sehen und gesehen werden“ ein wichtiger Faktor und sieht die Polizei mit Besorgnis, dass der technische Zustand von Fahrrädern besonders bei Schülern nicht besser geworden ist. Darauf müssten auch die Erziehungsberechtigten stärker achten, mahnt die Polizei. Radfahrer seien als ungeschützte Verkehrsteilnehmer einer besonderen Risiko ausgesetzt. Auch die Entwicklung bei den Rad fahrenden Senioren beobachtet die Polizei mit besonderer Aufmerksamkeit.

Deutlich zurück gegangen sind Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss. Mit 269 nahm diese Zahl um 47 bzw. 15 % im Vergleich zum Vorjahr ab. „Spitzenreiter“ (61) sind hier jedoch vor allem junge Erwachsene.