Gladbeck. . Beim aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test landet Gladbeck mit einer Durchschnittsnote von 3,53 im Mittelfeld der Städte mit unter 100.000 Einwohnern. Radfahrer bemängeln besonders die Qualität und den Zustand der Radwege.

Die Teilnehmer des ADFC-Fahrradklima-Tests bewerten die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit der Note 1,96. Und mit dieser guten Note 2+ ist das Beste über das Fahrradklima in der Stadt schon gesagt, wenn es nach der aktuellen Studie geht. Insgesamt bewerten die Gladbecker die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt mit der Note 3,53.

Alle Ergebnisse gibt’s im Internet

Auf Rang 1 der NRW-Städte unter 100 000 Einwohner liegt Bocholt mit der Gesamtnote von 2,16. Schlusslicht in dieser Kategorie ist Lüdenscheid (4,56).

Die ausführliche Ergebnisliste des ADFC-Fahrradklima-Tests finden Sie im Internet unter fahrradklima-test.de.

Der ADFC hat die Ergebnisse in verschiedenen Tabellen zusammen gefasst, unter Anderem nach Bundesländern.

Was zunächst gar nicht mal so gut klingt, relativiert sich beim Blick auf die bundesweiten Zahlen. Im Vergleich der Städte bis 100 000 Einwohner nimmt Gladbeck Platz 29 von 55 ein, im Bundesvergleich Platz 77 von 252. „Wenn man sehr bescheiden ist, kann man das Mittelfeld nennen“, sagt Vera Bücker vom ADFC Gladbeck. Schließlich sei es für kleinere Städte leichter, fahrradfreundlich zu sein als für große, allein wegen der einfacheren Verkehrsführung.

138 Gladbecker haben den Fragebogen des ADFC bis zum 30. November 2012 ausgefüllt und Noten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben. Auf die Beteiligung ist die passionierte Radlerin stolz, denn im bundesweiten Vergleich hat Gladbeck damit Rang 18 erobert.

Schulnoten zu 27 Fragen

27 Fragen galt es beim Fahrradklimatest zu beantworten, aufgeteilt in fünf Themenblöcke. Am Ende sprang für Gladbeck die oben genannte Durchschnittsnote von 3,53 heraus (zum Vergleich: Bottrop wurde mit 3,82 benotet, Gelsenkirchen mit 3,9).

Befriedigend finden die Gladbecker das „Fahrrad- und Verkehrsklima“ in der Stadt, Note: 3,15. Den „Stellenwert des Radverkehrs“ bewerten sie eher schlecht mit 4,27, die „Sicherheit beim Radfahren“ mit der Note 3,5 als gerade noch befriedigend,. Der „Komfort beim Radfahren“ bekommt die Note 4,02. Relativ zufrieden sind die Gladbecker mit dem Radwegenetz: Die „Infrastruktur Verkehrsnetz“ hat eine 2,72 bekommen.

Schlechte Noten für Winterdienst und Reinigung

Es gibt also einiges zu tun. Zum Beispiel bei der Pflege der Radwege. Mit 4,67, also 4-, bewerten die Studien-Teilnehmer den Winterdienst auf Gladbecker Radwegen, und auch mit deren Reinigung sind sie unzufrieden (4,34). Belag und Breite bewerten die Teilnehmer eher schlecht, genau wie die Ampelschaltungen, die Radler zum häufigen Absitzen zwingen. Bücker: „Insgesamt kann man sagen, dass die Gladbecker nicht mit dem Komfort der Radwege zufrieden sind.“

Positiv bewerten die Radler, dass sie das Stadtzentrum gut erreichen können, meist zügig voran kommen, dass es Einbahnstraßen gibt, die für Radler geöffnet sind, und dass es Wegweiser für Radwege gibt.

Im großen und ganzen, sagt Vera Bücker, stimmten ihre eigenen Erfahrungen mit den Ergebnissen der Studie überein. Mit deren Zahlen könne sie nun das persönliche Empfinden auch statistisch belegen.