Gladbeck.

Innerhalb weniger Stunden musste die Feuerwehr mit großem Aufgebot zu zwei Einsätzen im Stadtgebiet ausrücken. Zunächst brannte in der Nacht eine Produktionsmaschine bei der Firma Döllken (Text unten), und am Morgen rückten Wehrleute zu einem Wohnungsbrand an der Charlottenstraße im Stadtosten aus.

Aufmerksame Anwohner hatten dort im Nachbarhaus am Morgen, gegen 8.50 Uhr, Rauch bemerkt, der aus einem Fenster quoll. Sie wählten zunächst den Notruf 112 und schellten dann die Nachbarn des qualmenden Doppelhauses heraus. Als die Feuerwehrkräfte unter Leitung von Brandoberinspektor Ralph Tasch in der dicht bebauten Wohnstraße eintrafen, stellten sie fest, dass zunehmend Rauch aus allen Fenstern der rechten Hälfte des zweieinhalbgeschossigen Hauses quoll. Daraufhin wurde Vollalarm für alle verfügbaren Kräfte der Feuerwehr Gladbeck ausgelöst.

Eigentümer nicht anwesend

Die Eigentümer befanden sich nicht mehr im Brandhaus, sie waren offensichtlich bereits zu ihrer Arbeitsstätte aufgebrochen. „Aus diesem Grund mussten wir uns gewaltsam

In der offenen Küche war der Brand ausgebroche.
In der offenen Küche war der Brand ausgebroche. © Feuerwehr

Zutritt verschaffen, was vorbildlich, ohne großen Schaden gelöst wurde“, so Feuerwehrchef Josef Dehling;„indem mit einem Ziehfix lediglich das Türschloss entfernt wurde.“ Unter Atemschutz drang daraufhin der erste Einsatztrupp vor und stieß auf die im Vollbrand stehende Küche. Durch die offene Bauweise der Wohnung hatten sich die Flammen bereits bis in die Holzdecke des Obergeschosses ausgebreitet. Ein zweiter Trupp wurde daraufhin zur Brandbekämpfung im Obergeschoss eingesetzt.

Die Flammen in den Räumen waren zügig gelöscht, „größere Probleme bereitete die völlige Verrauchung der kompletten Doppelhaushälfte“, so Stadtbrandinspektor Dehling. Die starke Rauchentwicklung habe zudem dazu geführt, dass auch die Wohnräume der Nachbarhälfte des Hauses mittelmäßig verqualmt waren. „Mit einem massiven Einsatz von Hochleistungslüftern ist es uns gelungen, beide Doppelhaushälften so schnell wie möglich zu entrauchen.“ Dadurch war es möglich , dass die Bewohner der linken Haushälfte rasch wieder in ihre Wohnung zurückkehren konnten. Anders sieht es in der Brandwohnung aus. Dehling: „Die Räume sind zunächst nicht mehr bewohnbar und müssen renoviert werden.“ Einsatzende war um 11 Uhr.

Döllken-Mitarbeiter erste Brandbekämpfer

Eine Produktionsmaschine stand bei der Firma Döllken Donnerstagnacht in Flammen. Vier Beschäftigte zogen sich bei ersten Löschversuchen Rauchgasvergiftungen zu.

Über einen automatischen Brandmelder wurde die Feuerwehr um 23.20 Uhr alarmiert. Als Einsatzleiter Christian Siemes beim Kunststoffverarbeiter in Ellinghorst eintraf, erfuhr er, dass es in einer 8000 qm großen Produktionshalle brennt.

Der Brandoberinspektor löste daraufhin Vollalarm für die Gladbecker Wehr aus. Letztlich

Produktionshalle der Firma Döllken an der Beisenstraße.
Produktionshalle der Firma Döllken an der Beisenstraße. © WAZ FotoPool

waren so 41 Wehrleute mit neun Fahrzeugen an der Beisenstraße im Einsatz. Weitere zwölf Mann standen an den Gerätehäusern Nord und Süd in Bereitschaft.

Alle Döllken-Mitarbeiter hatten die stark verrauchte Produktionshalle bereits verlassen. Die vier ersten Brandbekämpfer wurden notärztlich versorgt, zwei von ihnen vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Eine Trupp der Feuerwehr rückte unter Atemschutz zur Erkundung der Lage vor. Eine Produktionsmaschine für Kunststoffprofile und deren Absauganlage brannten. Die automatische Löschanlage hatte bereits ausgelöst, der Einsatztrupp der Feuerwehr bekämpfte letzte Brandnester.

Danach wurden die Rauchabzugseinrichtungen der Halle ausgelöst, zudem mit Hochleistungslüftern das Gebäude entraucht. Einsatzende war um 1.30 Uhr. „Das umsichtige Verhalten der Mitarbeiter und ihre Löschversuche haben geholfen, dass eine Brandausbreitung verhindert wurde“, lobte Feuerwehrchef Josef Dehling.