Gladbeck / Marl.

Ganz schon ländlich hier: Der Marler Stadtteil Polsum präsentiert sich dem Betrachter wie ein waschechtes Dorf. Doch Moment mal, was ist das? Parkt dort nicht ein GLA-Kennzeichen?

Ja, das Kennzeichen GLA - Z 8 parkt nicht nur mitten im schönen Marl-Polsum, es ist dort sogar richtig zuhause: Dieses Auto gehört Hans Karsch, der als gebürtiger Gladbecker auf diese Weise seine große Heimatverbundenheit demonstriert.

„Als das GLA jetzt zurückkam, wollte ich auf jeden Fall so ein GLA-Kennzeichen haben“, sagt er. Die Stadt Marl gehört bekanntlich zum Kreis Recklinghausen, und so war das problemlos möglich: Jetzt hat Hans Karsch also quasi im Exil das GLA an der Stoßstange.

GLA - Z 8. Es sollte und musste gerade dieses Kennzeichen sein. Denn als Hans Karsch noch beruflich aktiv war, arbeitete er als Schlosser und Lkw-Fahrer bei dem Press- und Stanzwerk Kläsener ganz in Nähe des Bahnhofs Gladbeck-Ost.

Im ganzen Ruhrgebiet mit diesem Nummernschild unterwegs gewesen

Sein Firmen-Lkw hatte damals das Nummernschild GLA - Z 8. Im ganzen Ruhrgebiet war er mit diesem Kennzeichen unterwegs und brachte gestanzte und gepresste Teile und Ausrüstungsgegenstände für den Unter-Tage-Ausbau zu den Zechen von Moers bis Kamen. GLA - Z 8 ist also für ihn sowohl eine Erinnerung an Gladbeck als auch an seine Berufstätigkeit bei Kläsener, wo er bis zum Jahr 1985 beschäftigt war.

Mit diesem Lkw war Hans Karsch beruflich viele Jahre im gesamten Ruhrgebiet unterwegs.
Mit diesem Lkw war Hans Karsch beruflich viele Jahre im gesamten Ruhrgebiet unterwegs. © WAZ FotoPool

„Ich bin ein 100-prozentiger Gladbecker“

„Ich bin eben 100-prozentiger Gladbecker“, sagt Hans Karsch - und blickt zufrieden aufs glänzende GLA-Nummernschild. Hätte seine Ehefrau Mechthild Mitte der 90-er Jahre nicht ein schmuckes Häuschen geerbt, würden sie bestimmt immer noch in Gladbeck wohnen. Seit 1995 lebt das Ehepaar nun aber in Marl-Polsum, wo sich die beiden natürlich längst supergut eingewöhnt haben.

Ehefrau Mechthild ist übrigens eine waschechte Oberscholvenerin. Auch sie freut sich über das neue GLA an der Stoßstange ihres Pkw. „Ich war sofort einverstanden“, sagt sie. Denn auch sie fühlt sich Gladbeck noch immer eng verbunden und besucht auch regelmäßig den ehemaligen Wohnort.

Im Wohnzimmer des Ehepaares hängt eine schmucke Dorfansicht des alten Gladbecks an der Wand direkt über dem Sofa - mit dem Zwiebelkirchturm von St. Lamberti und den guten alten Fachwerkhäusern drumherum. Man hört hier fast die Gladebecke sprudeln.

Ja, (fast) so schön ist es auch in Polsum. . .