Gladbeck.

Der Name „Vestische Kampfbahn“ stellte sofort klar, welches Stadion jetzt in der Region das „Sagen“ hatte. Und in der neuen Sportstätte kickte so selbstverständlich bereits am 11. März 1928, noch vor der offiziellen Eröffnung, der FC Schalke als amtierender Ruhrbezirks-Meister gegen den Westfalen-Meister RSV 1972 Hagen um die Westdeutsche Meisterschaft (2:0).

Die offizielle Einweihung wurde am 17. Mai 1928 mit einem großen Sportfest gefeiert. Zuvor war im Jahr 1923 der Beschluss gefasst worden, am Wittringer Wald eine Sportanlage zu errichten. Dazu hatte die Stadt bereits im Vorjahr das Grundstück angekauft, mit dem Ziel, hier nicht nur ein Stadion, sondern auch ein Freibad, Tennisplätze und einen Stadtgarten zur Volkserholungsanlage auszubauen (ab 1925).

Nach der Eröffnung wurde das moderne Stadion, das 3 000 Sitzplätze und mehr als 20 000 Stehplätze bot, für vielfältige Sportarten wie auch die Vestische Industriestaffel (Laufen, Schwimmen, Radfahren) oder Motorrad-Rennen Anfang der 1930er Jahre genutzt. In dieser Zeit fand auch eine unrühmliche Massenveranstaltung statt. Noch vor seiner Machtergreifung nutzte Adolf Hitler das Areal, um dort am 24. Juli 1932 Wahlkampf zu betreiben.

Im II. Weltkrieg wurde die Kampfbahn schwer beschädigt und nach Kriegsende von engagierten Bürgern wieder aufgebaut, so dass am 13. Juli 1947 die Wiedereröffnung gefeiert werden konnte. Das Stadion wurde auf 45 000 Plätze ausgebaut, so dass hier weiter auch große Fußballspiele, wie 1948 das Meisterschaftsspiel (Britische Zone) Borussia Dortmund gegen den FC St. Pauli (2:2) oder die deutsche Meisterschaft (ausverkauft!) zwischen Dortmund und dem VfR Mannheim (3:1) am 21. Mai 1950 veranstaltet werden konnten. Und auch regelmäßige Erstligaspiele wurden geboten, als der STV Horst Emscher vorübergehend (1950/51) die Kampfbahn als Heimspielstätte wählte. Spannende Zweitliga-Spiele kickten die Sportfreunde Gladbeck von 1957 bis 1963. Die Anlage mit ihrem charakteristischen, spätexpressionistischen Eingangsgebäude in Sandstein wurde am 24. Februar 1986 mit der Nummer 36 als „bedeutendes Zeugnis der Sportgeschichte im Ruhrgebiet“ in die Denkmalliste der Stadt eingetragen und für 1,2 Millionen Mark mit Sitzplatztribüne (2500 Plätze, Überdachung 2009) modernisiert. Von 1989 bis 1997 veranstalteten Stadt und TV Gladbeck das Leichtathletik-Stadionsportfest.

Das Gladbecker Stadion fasst heute 37 612 Zuschauer.