Gladbeck.

Die Strom- und Gaspreise steigen und steigen, und so manchem Verbraucher wird Angst und Bange, wenn er an die nächste Jahresabrechnung und die mögliche Nachzahlung denkt. Vor allem Geringverdienern und Empfängern von Sozialhilfe oder Hartz IV-Leistungen machen die hohen Energiekosten zunehmend zu schaffen. „Aber wer mit uns redet, für den finden wir eine Lösung“, versichert ELE-Sprecher Peter Efing auf WAZ-Nachfrage. Eine Lösung kann zum Beispiel sein, dass eine Nachzahlung nicht auf einen Schlag bezahlt werden muss, sondern in Monatsraten. Reden hilft auch, wenn es mit der monatlichen Zahlung der Abschlagssumme nicht klappt, zumindest hilft die ELE bei der Suche nach einer Lösung.

Sperrung schafft Klärung

„Unser Problem sind die Kunden, die nicht mit uns reden“, sagt Efing Die sich auch nicht melden, wenn die dritte Mahnung per Post geschickt wurde, und selbst nach der endgültigen Androhung der Stromabsperrung keine Reaktion erfolgt. Die kommt, wenn’s dunkel wird.

Mindestens 57 Tage sind dann vergangen. Und, so zynisch das klingen mag, „Sperrung schafft Klärung“, weiß der ELE-Sprecher. Klärung, weil der Kunde sein Zahlungsproblem dann schnell lösen muss, will er nicht auf Dauer im Dunkeln sitzen. „Die Sperrungen dauern in der Regel drei Tage“, nennt Efing einen Mittelwert.

Klärung kann für Sozialhilfeempfänger heißen, dass sie beim Amt für Soziales und Wohnen ein Darlehn beantragen, mit dem die Stromschulden beglichen werden, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Diese Kosten werden ihnen auf die Leistungen natürlich angerechnet und es kommt auch vor, dass „für die Zukunft Direktzahlungen von uns an die ELE vereinbart werden“, so der stellvertretende Amtsleiter Thomas Andres.

Im Prinzip funktioniert das Verfahren bei Hartz IV-Empfängern ähnlich, allerdings ist in den Leistungen (382 Euro für Alleinstehende) eine Pauschale von rund 8,5 Prozent für Haushaltsstrom enthalten. Wer dennoch Stromschulden ansammelt, muss erst einmal selbst alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Schulden zu begleichen. Das gelingt nicht immer: „Wir übernehmen regelmäßig Zahlungen“, so Jobcenter-Leiter Dietmar Aspöck.

Das könnte künftig öfter der Fall sein, vermutet er mit Blick auf weiter steigende Strompreise.