Gladbeck. .
„Das war für mich glasklar. Zweckel muss an meine Stoßstange!“ Peter Wulf (61) ist ein GLA-Fan der besonders sympathischen Art.
Die WAZ trifft den Gladbecker, pardon: Zweckeler, mitten in „seinem“ Hoheitsgebiet - an der Richard-Wagner-Straße, die zur Zweckeler Zechensiedlung gehört und die ein echtes Stück des alten Bergbau-Gladbecks bildet.
Wir klingeln, und Peter Wulf marschiert prompt aus seinem schmucken Zechenhaus heraus: „Hier wohne ich seit 55 Jahren. Hier bin ich Zuhause“, sagt er - und ein paar Meter weiter parkt sein VW mit dem GLA - ZW 4 an der Stoßstange.
„ZW“ für Zweckel, und die „4“ für Schalke 04
ZW - das steht für Zweckel. Und die „4“ steht für Schalke 04, wo Peter Wulf natürlich Mitglied ist und wo er eine Dauerkarte besitzt.
Gladbeck, Ruhrpott - live:
Wohnhaft an der Richard-Wagner-Straße seit 55 Jahren, der Vater hieß Eduard und war Bergmann, sechs Geschwister hat Peter Wulf, seit 35 Jahren ist er verheiratet, seine Kinder - ein Sohn und eine Tocher - sind mittlerweile 32 und 25 Jahre alt.
So kurz, knapp und präzise fasst der 61-Jährige wichtige biographische Daten zusammen. Ja, bei diesem Mann kommt keine Langeweile auf, wenn man mit ihm ins Plaudern kommt: „Ich bin der Bürgermeister von Zweckel“, sagt er augenzwinkernd. Und man zweifelt keine Sekunde lang, dass er als Stadtteil-Regent ein Naturtalent wäre. Hier ist er zuhause, hier kennt er sich aus.
Und hier wird nicht lange rumgefackelt, hier wird Klartext gesprochen. Als sich in diesem Jahr abzeichnete, dass das gute alte GLA an die Gladbecker Autos zurückkehrt, da war eben für Peter Wulf auch ganz klar, dass er sich sofort das „ZW“ kombiniert mit der Schalker „4“ reservieren lässt. Tochter Friederike erledigte das beim Straßenverkehrsamt - und seit einigen Wochen rollt Peter Wulf nun bereits mit seinem Traumkennzeichen an der Stoßstange durch Gladbeck.
„Hier stimmt die Nachbarschaft noch“
Das „ZW“ als Markenzeichen. Der 61-Jährige lobt den großen nachbarschaftlichen Zusammenhalt in der Zechensiedlung. „Man kennt sich. Viele arbeiten auf dem Scholvener Kraftwerk oder bei Ineos Phenol. Hier hat sich noch ein Zusammengehörigkeitsgefühl erhalten“, sagt Peter Wulf und blickt die Richard-Wagner-Straße entlang Richtung Tunnelstraße. Ganz hinten an der Ecke wurden früher die Bergleute abgeholt zur Schicht auf der Zeche Westerholt. Auch sein Vater Eduard war dabei.
Mit sechs Jahren zog Peter Wulf einst in sein jetziges Wohnhaus ein - mehr als fünf Jahrzehnte sind seitdem vergangen. Das schmucke Häuschen ist mittlerweile komplett restauriert - das letzte Wort spricht Peter Wulf dabei ganz, ganz deutlich Silbe für Silbe aus. „Res-tau-riert, nicht re-no-viert!““ - der Charakter des Hauses sollte also erhalten bleiben. Es steht ja schließlich in „ZW“ = Zweckel.