Gladbeck.
Die Ruhrkohle AG (RAG) gibt ihr Gleisnetz in Brauck auf. Die Streckentransporte entlang der Halde 22, über Hering- und Roßheidestraße zum Bahnhof Horst-Nord, der größtenteils auf Gladbecker Gebiet liegt, wurden bereits eingestellt – eine Folge des auslaufenden Bergbaus. Das bestätigte die RAG auf WAZ-Anfrage.
„Die Gleisanlagen werden definitiv nicht mehr von uns gebraucht“, sagte ein RAG-Sprecher, der aber darauf hinweist, dass der RAG nur rund die Hälfte der Gleisharfe des Bahnhofes Horst-Nord gehört. Die andere Hälfte ist Eigentum der Bahn, die derzeit keine Veränderungen plant.
Östlich und westlich der Roßheidestraße wurden in den letzten Tagen und Wochen bereits die Oberleitungen abgebaut, die ohnehin nicht mehr genutzt werden können, da es keine Anbindung der Fahrdrähte zum DB-Netz gibt. Im nächsten Jahr werden aber auch zwei Teilstrecken – zusammen etwa 800 Meter Gleise – zurückgebaut. Das sind etwa nur zehn Prozent der noch vorhandenen Gleise. Der Großteil der Anlagen will die RAG verkaufen an ein Braucker Unternehmen, dass vor allem seinen Gleisanschluss weiter nutzen will. Derzeit stehen beide Unternehmen in Verkaufsverhandlungen, so der RAG-Sprecher.
Bislang wurden auf den Braucker Gleisen noch Kohlen aus dem Bottroper Bergwerk Prosper zu den Kraftwerken sowie Berge zur Mottbruchhalde transportiert. Die Prosper-Kohle wird künftig auf anderen Gleisen ihren Weg in die Kraftwerke finden, die Anlieferung der Berge per Schiene ist dagegen eingestellt. Da die Schüttung der Mottbruchhalde noch bis Ende 2013 läuft, werden die restlichen Mengen per Lkw gebracht, so die RAG. Eine Ausweitung des Lkw-Verkehrs sei nicht zu befürchten, so das Unternehmen, da nur noch Restmengen zur Endgestaltung angefahren werden müssen. Damit hält die RAG grundsätzlich an den vereinbarten Schütt-Plänen der Mottbruchhalde fest – bis Ende 2013 soll die Form eines Vulkans vollendet werden. Sie tritt damit auch Gerüchten entgegen, die schrumpfenden Berge-Mengen reichen nicht mehr. „Dafür schon noch, da auf dem Mottbruch nur noch die Endgestaltung ansteht.“
Zu den zwei Streckenabschnitten, die zurückgebaut werden, gehört die Anbindung der Mottbruchhalde mit Bergebunker, der nach Einschätzung des RAG-Sprechers nach Ende des Schüttbetriebes auch abgerissen wird.
Die Stadt sieht keinen planerischen Entwicklungsdruck in dem Bereich, womöglich werden Teile der Gleise nach einem Verkauf sogar weiter genutzt. In einer Entwicklungsstudie der Verwaltung wurde aber schon mal nachgedacht: Über die Nutzung für Kleingärten, als Grünstreifen, zur Ansiedlung von Kleingewerbe. „Doch das sind nur Ideen, die Fläche läuft uns nicht weg“, so Planungsamtsleiter Hendrik Trappmann.