Gladbeck. .
Ab wann sind die Gladbecker Ratssitzungen online zu sehen? Wohl erst einmal gar nicht, ergaben Nachfragen. Was in Bonn schon zum Standardangebot gehört und in der Nachbarstadt Bottrop bereits einmal erprobt und morgen entschieden werden soll, scheint in Gladbeck noch Zukunftsmusik zu sein. Zwar hat die Linke schon vor einem Jahr den Vorschlag gemacht, Livestreams, also Mitschnitte von Ratssitzungen, ins Internet zu stellen. Doch auch nach einem Jahr Diskussion gibt es noch keine wirkliche Entscheidung. Einig waren sich Verwaltung und Ratsmitglieder nur schnell darüber, dass, wenn überhaupt, Ratssitzungen nicht direkt live, sondern als Videoaufzeichnungen im Internet zu sehen sein sollen. Voraussetzung dafür wäre die schriftliche Einwilligung aller Redner.
Umgesetzt wurde das Vorhaben allerdings noch nicht. Zuletzt kam das Thema bei der Sitzung des Ältestenrats in der vergangenen Woche wieder auf den Tisch, eine Entscheidung für einen Probelauf in der nächsten Ratssitzung am 31. Januar wurde jedoch nicht getroffen.
Die CDU-Fraktion meldete ihre Bedenken an. Sie hatte sich zuvor die Probeaufzeichnung aus der Bottroper Ratssitzung vom 27. November angesehen und mehrheitlich geurteilt: „Das ist das Geld nicht wert“. 5000 Euro wollen die Nachbarn für den Mitschnitt ihrer Sitzungen ausgeben und so viel würde das Angebot von Plenum TV auch für Gladbeck kosten. Für den Preis gibt’s ein recht starres Bild, im Video gezeigt werden die Verwaltung vorn am Tisch und die jeweiligen Redner am Rednerpult. Fraktionschef Reinhold Fischbach: „Transparenz ist ja gut. Aber die Qualität ist schlecht und vermutlich wird das Angebot kaum angenommen.“