Gladbeck. .

4,4 Mio Euro mehr ist, wie berichtet, ab 2014 im Stärkungspakt-Topf für Gladbeck drin. Der unerwartete Geldregen aus Düsseldorf löst aber keineswegs die Rolle rückwärts bei den Gladbecker Sparplänen aus, die „auf Kante genäht sind“, so der Bürgermeister. Seit Dienstag wird im Rathaus jedoch neu gerechnet, mit dem Ergebnis: Bürgermeister Ulrich Roland und Kämmerer Jürgen Holzmann wollen das Mehrgeld mit größtmöglicher Sorgfalt einplanen. Gut zwei Drittel der Summe, ca 3 Mio Euro, sollen zum Defizitabbau und als Risikopuffer genutzt werden.

Ein wenig sollen die Bürger, die durch höhere Beitragszahlungen zur Haushaltskonsolidierung beitragen, aber entlastet werden. Der Vorschlag der Verwaltung an den Rat der Stadt, der just heute über den Etat 2013 entscheidet und damit Weichen für die nächsten Jahre stellt, lautet daher: Senkung der geplanten Erhöhung der Grundsteuer B von 750 auf 690 Punkte - die happige Mehrbelastung war einer der Knackpunkte in der Etatdiskussion gewesen, machte aber auch einen Großteil der Mehreinnahmen aus. Mit der Reduzierung würde die Mehrbelastung für Grundstückseigentümer geringer ausfallen, im günstigsten Fall wären das 6,72 Euro im Monat, im höchsten Fall 46 Euro weniger. Für die Stadt bedeutet das: Die Grundsteuer-Einnahmen verringern sich um eine Mio auf rund 3 Mio Euro.

„Das ist ein gangbarer Weg, obwohl im Haushaltssanierungsplan die Einnahmen aus der Grundsteuer entsprechend zugrunde gelegt wurden“, hat der Kämmerer errechnet. Gangbar auch deshalb, weil man langfristig an anderer Stelle mit Einsparungen rechnet: Bei der mit dem Fiskalpakt zugesagte höheren Beteiligung des Bundes an der Wiedereingliederungshilfe für Behinderte.

Etwas zurücknehmen will die Verwaltung auch die geplante Erhöhung der Gewerbesteuer auf 500 Punkte. 495 Punkte bedeuten 250.000 Euro weniger an Einnahmen. Zu verkraften sind dank des zusätzlichen Gelds nun aber auch die absehbaren geringeren Schlüsselzuweisungen vom Land ca 217.000 Euro. Der Ältestenrat wurde gestern Abend über die Pläne informiert.