Gladbeck.

Der Protest aus Lehrerkollegium und Eltern hat Wirkung gezeigt: Die Hermannschule wird mit aller Wahrscheinlichkeit ein Jahr später als vorgesehen geschlossen. Die Stadt als Schulträger legte dem Schulausschuss am Montagnachmittag ein Tischpapier vor, wonach im Sommer nun doch noch eine erste Klasse an der Hermannschule gebildet werden soll. Der Fachausschuss befürwortete den Vorschlag, den nun mit ziemlicher Sicherheit auch der Rat am 6. Dezember beschließen wird.

Ein Teilerfolg für die Eltern der Hermannschule, von denen rund 30 zur Sitzung des Schulausschusses gekommen waren. „Wir freuen uns, dass die für kommenden Sommer angemeldeten Kinder jetzt doch die Hermannschule besuchen können und so den Eltern die Sorge genommen wird, keinen Grundschulplatz für ihr Kind in Wohnortnähe mehr finden zu können“, so Schulpflegschaftsvorsitzender Thomas Rohde. Damit wolle man sich aber nicht zufrieden geben. „Wir wollen, dass die Hermannschule als Schulstandort im Zweckeler Norden erhalten bleibt und werden dafür weiter kämpfen.“ Als Beleg der breiten Unterstützung hatten die Elternvertreter im Eiltempo am Wochenende noch Unterschriften gesammelt. Immerhin, bislang stolze 122 Unterstützer-Signaturen.

Sozialen Härten entgegenwirken

Wie die WAZ berichtete, hat es in der internen Kommunikation zwischen Schulleitung und Eltern offenbar Probleme gegeben. Dies teilte Schuldezernent Rainer Weichelt auch öffentlich im Schulausschuss mit. „Die Stadt habe in enger Absprache vor sechs Wochen mit der Schulleitung den Beschlussvorschlag erarbeitet, die Hermannschule als Teilstandort der Pestalozzischule zum Schuljahr 2013/14 auslaufend aufzulösen.“ Dies sei „zur Überraschung der Stadt“ schulintern wohl nicht kommuniziert worden, so dass die Stadt, um sozialen Härten entgegen zu wirken, nun vorschlägt die Schule erst ab 2014/15 auslaufen zu lassen. Gleiches gelte auch für den Offenen Ganztag an der Schulstraße.

Der Schulausschuss beschloss nach langer Diskussion und spezieller Beratungs-Auszeit (CDU) auf Grundlage des neuen Schulrechtsänderungsgesetz generell im Stadtgebiet statt bisher 33 künftig nur noch 27 Eingangsklassen zu bilden.

Demnach sollen die zurzeit 607 angemeldete Jungen und Mädchen, mit neu festgelegtem, reduzierten Klassenbildungswert von 23 Schülern (zuvor bis zu 30), wie folgt auf die Stadtteile verteilt werden:

Zweckel und Schultendorf (84 Anmeldungen / mögliche Aufnahmekapazität 112 Schüler): Vier Eingangsklassen – Käthe-Kollwitz 1 (Vorjahr 2 Züge), Pestalozzischule 2 (Vorjahr 3) + 1 (1) Teilstandort Hermannschule, soll 2014 auslaufen).

Rentfort, Rentfort-Nord und Ellinghorst (105 / 141): Fünf Eingangsklassen – Josefschule 2 (2), Wilhelmschule 2 (3) + 1 (1) Teilstandort Albert-Schweitzer-Schule, soll ab 2015/16 auslaufen).

Stadtmitte, Mitte-Ost, Butendorf (304 / 328): 13 Eingangsklassen – Lambertischule 3 (3), Regenbogenschule 3 (3), Vinzenzschule 3 (3), Uhlandschule 1 (2) ab 2014/15 Zusammenlegung mit Vinzenzschule), Wittringer Schule 3 (4).

Rosenhügel und Brauck (114 / 120): Fünf Eingangsklassen – Antoniusschule 3 (3), Schule am Rosenhügel 2 (3).