Gladbeck. .
Lichterglanz, festliche Dekoration, ein stattlicher Tannenbaum – selbstverständlich alle Jahre wieder im Dezember? Von wegen. Wer einen geschmückten Weihnachtsbaum bewundern will, muss sich darum schon kümmern, sei es daheim im Wohnzimmer oder in der guten Stube eines Stadtteils.
Diese schmerzliche Erfahrung machten die Zweckeler, als vor drei Jahren der Kreisverkehr im Ortskern in Dunkel gehüllt blieb. Viele Jahre hatte dort in der Weihnachtszeit ein beleuchteter Tannenbaum die Augen der Einwohner freudig glänzen lassen. Bis der Initiator dieser Aktion sich zurückzog. Was blieb, waren enttäuschte Zweckeler – und Dunkelheit. Zurück wollten viele den Weihnachtsbaum haben, nur: sich dafür engagieren? Mitglieder des Fördervereins Kotten Nie, des Fördervereins Zeche Zweckel, des SPD-Ortsvereins und der Freiwilligen Feuerwehr bringen Licht ins Dunkel: Sie sorgen dafür, dass bis 6. Januar 2013 wieder ein Zweckeler Weihnachtsbaum das Rund Dorstener/Feldhauser Straße und Beethovenstraße ins rechte Licht rückt.
Den Initiatoren dieser Aktion war die Erleuchtung gekommen: Jammern nutzt nichts, wir müssen in die Hände spucken, wenn wir „unseren“ Weihnachtsbaum haben wollen. Denn das soll er sein: ein Baum für die Zweckeler.
Leichter gesagt als getan. Wenn Bodo Dehmel (FV Kotten Nie), Norbert Dyhringer (SPD Zweckel) sowie Alfred Sarnowski und Kurt Wardenga (FV Zeche Zweckel) geahnt hätten, was ihnen mit diesem Vorhaben blüht, hätten sie ihre Idee vielleicht gekippt. Sie erkundigten sich bei der Stadtverwaltung, welche Vorschriften für das Aufstellen von Weihnachtsbäumen im öffentlichen Raum zu beachten sind. Und: „Die Auflagen sind nicht ohne“, bringt Dyrhinger die bürokratischen Fallstricke auf den Punkt. Dehmel gibt zu: „Wir hatten uns das einfacher vorgestellt.“ Da gab’s zum Beispiel Sicherheitsbedenken: Was ist, wenn die etwa sechs Meter hohe Tanne umstürzt?
Praktische Fragen stellten ebenfalls Hürden dar: Wie lässt sich die Finanzierung unter Dach und Fach bringen? Wer stellt den Baum auf? Doch die Aktiven haben das Projekt mit vereinten Kräften und viel ehrenamtlichen Engagement gestemmt. „Es ist schon wichtig, dass sich alle drei Vereine gemeinsam gekümmert haben“, so Dehmel, „da darf es keine Befindlichkeiten geben.“
Die Kosten für Baum, die 70 Meter lange Lichterkette, Strom & Co. übernehmen die Vereine. Aber auch Sponsoren greifen in ihre Schatulle und unterstützen das Projekt.
Feuerwehr packt mit an
War der Anfang erst einmal gemacht, fanden auch andere Zweckeler Gefallen an der Aktion und engagierten sich. Die Freiwillige Feuerwehr in Zweckel übernimmt das Aufstellen und die Sicherung des nadeligen Schmuckstücks.. Und wäre eine Weihnachtsbaum ohne Schmuck nicht wie Heilig Abend ohne Geschenke? So weit werden es die Mädchen und Jungen im Ortsteil nicht kommen lassen: Sie basteln Deko-Pakete.
Dieser Weihnachtsbaum ist mehr als ein „vorweihnachtliches“ Geschenk an die Zweckeler. Norbert Dyrhinger: „Es geht darum, dass sich hier etwas bewegt.“ Wenn der Auftakt in diesem Jahr gut läuft, keimt Hoffnung in den „Baumbringern“ auf. Die Aktion könnte zukünftig vielleicht wachsen . . .