Gladbeck. .

Die Gladbecker Stadtgesellschaft durchlebt einen dramatischen und zugleich erfreulichen Wandel - sie wird immer sportlicher, und das über alle Altersgruppen verteilt.

Einer, der es wissen muss, war am Donnerstag im Rathaus zu Gast: Prof. Horst Hübner von der Forschungsstelle „Kommunale Sportentwicklungsplanung“ der Bergischen Universität Wuppertal. Zusammen mit Sportwissenschaftler Oliver Wulf stellte er die Ergebnisse der jüngsten lokalen Umfrage zur Sportentwicklung vor. 1530 Gladbeckerinnen und Gladbecker wurden befragt und beteiligten sich mit detaillierten Antworten.

Immerhin drei Viertel aller 10- bis 75-Jährigen in Gladbeck sind nach eigener Einschätzung sport- und bewegungsaktiv!

Doch wie sieht das im Detail aus. Insgesamt 86 Sportarten wurden im Rahmen der Befragung genannt. Im Schnitt werden zwei Sportarten pro Person ausgeübt.

Die Hitliste der Sportarten in Gladbeck lautet wie folgt:

1. Radfahren - 41,3 % der Aktiven

2. Schwimmen - 27,2 %

3. Gymnastik - 26,7 %

4. Joggen/Laufen - 25,5 %

5. Spazieren gehen- 16,3 %

6. Nordic Walking - 12,6 %

7. Fußball - 11,8 %

Besonders bemerkenswert: Mehr als drei Fünftel (64,9 %) der gesamten Sportaktivitäten wird im privaten Rahmen organisiert. Knapp ein Fünftel (18,9 %) der sportlichen Betätigung findet auf Vereinsebene statt. Und auf die immer wichtiger werdenden gewerblichen Anbieter (Fitnesscenter etc.) entfallen derzeit etwa 10,7 % aller sportlichen Betätigungen.

Die Sportwelt im Wandel also - Prof. Hübner skizzierte am Donnerstag weitere Details und legte zugleich eine umfassende statistische Untersuchung dazu vor, die vor allem zeigt: Das lokale Lebensumfeld ist für die sportliche Betätigung von herausragender Bedeutung. 70,3 % des gesamten Sportbetriebs finden innerhalb des Gladbecker Stadtgebiets statt. Wenn es sportliche Auspendler gibt, dann vor allem in Richtung Gelsenkirchen und Bottrop, also in die unmittelbare Nachbarschaft. Fast zwei Drittel der Befragten bezeichnet den Zustand der Gladbecker Sportanlagen im Sommerhalbjahr als „gut“ bis „sehr gut“; im Winterhalbjahr verschlechtert sich dieser Wert jeweils leicht.

Sport ist Lebensalltag

Der Freizeitsport ist fester Bestandteil des Lebens und des individuellen Bewusstseins. Auch das unterstrich Prof. Hübner am Donnerstag im Rathaus. Viele Menschen planen zudem, sich neuen Sportarten zuzuwenden. Männer zwischen 50 und 60 Jahren etwa würden gerne einmal Golf als Sportart ausprobieren. bei den Frauen dominieren Tanzen, Fitnessgymnastik oder auch Yoga als beliebte Schnuppersportarten.

Für die städtischen Planer liefert die Untersuchung der Bergischen Universität wichtige Informationen für die weitere Gestaltung der Sportlandschaft. Ein Angebot wie die beleuchtete Marathonbahn in Wittringen etwa gewinnt als sportliche Freizeitstätte immer größere Bedeutung - auch das belegt die Untersuchung.