Gladbeck. .

Spricht man eine Sprache, so kann’s auch auch unter Nachbarn klappen – einerlei, aus welchem Land sie stammen. Auf diese Formel lässt sich das Prinzip der Deutschkurse für Menschen mit Migrationsgeschichte bringen, die die Auslandsgesellschaft Intercultural Academy gGmbH (AgGmbH) und die Deutsche Annington Immobilien SE (DAIG) in Kooperation anbieten. In Gladbeck geht erstmals am Donnerstag, 22. November, ein solches kostenloses Angebot an den Start.

Katja Weisker von der Annington: „Wir suchen die Nähe zu den Menschen in den Siedlungen und Vororten.“ Zu diesem Zweck stellt die Wohnungsgesellschaft Räume zur Verfügung – sei es nun ein Ladenlokal oder ein anderer Standort wie jetzt eine Erdgeschoss-Wohnung an der Hunsrückstraße. „Die Lehrer kommen von der Auslandsgesellschaft“, erklärt Weisker.

Das Geheimnis des Erfolgs, so betont sie, sei nicht nur die Nähe zum Wohnort, sondern auch die Nähe zu den „Bedürfnissen der Teilnehmer“. Das bedeutet im Klartext: Die Männer und Frauen pauken nicht stur Vokabeln und Grammatik, sondern lernen praxisnah. Was heißt die Durchsage auf dem Bahnsteig? Wie mache ich mich beim Arzt verständlich? Um solche Fragen dreht sich der Unterricht. „Die Teilnehmer dürfen auch selber sagen, woran sie interessiert sind“, sagt Weisker.

Klassenziel: Völkerverständigung

Eine Besonderheit: Die Lehrer unterrichten fast ausschließlich in deutscher Sprache. Martina Plum (AgGmbH): „Zunächst redet man auch mit Händen und Füßen. Es kann sich auch mal das eine oder andere englische Wort dazwischenmischen, aber in der Regel wird Deutsch gesprochen.“ Und das funktioniert? „Ja“, lautet unisono die klare Antwort beider Expertinnen. Martina Plum weiß: „ Die Teilnehmer sind so scharf darauf, schnell Deutsch zu lernen, dass sie es gleich soweit wie möglich versuchen.“

Auch interessant

Ziel des Angebotes ist die sprachliche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Teilnehmer in Projekten anderenorts kommen aus aller Herren Länder – „Türken, Russen, Iraner – völlig gemischt“. Weisker erklärt: „Als Wohnungsgesellschaft haben wir ein Interesse an den positiven Auswirkungen des Unterrichts.“ Der zeige sich in einer guten Kommunikation und Nachbarschaft. „Ich habe schon gehört, dass am Ende eines Kurses Moslems und Christen gemeinsam Weihnachten gefeiert haben“, erzählt Katja Weisker. Mit solch’ einem Resultat hat auch die Auslandsgesellschaft ein Klassenziel erreicht: Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Völkerverständigung im Geist von Humanität und Toleranz ein.