Gladbeck.
Seit einem halben Jahrzehnt können sich die Gladbecker über sinkende Abfallgebühren freuen. Jetzt gibt es hier einen Tendenz-Wechsel, der sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren fortsetzen wird.
Nach fünf Verringerungen in Folge steigen die Abfallentsorgungsgebühren im Jahr 2013 erstmals wieder ganz leicht - um genau 0,97 Prozent.
Zwei Faktoren geben dabei den Ausschlag, wie ZBG-Chef Harald Hofmann erläutert. Zum einen erhöht der Kreis Recklinghausen seine Gebühren für Rest- und Bioabfall um 3,25 Prozent bzw. um 0,7 Prozent; zum anderen schlägt die laufende Sanierung der ehemaligen Abfalldeponie Ellinghorst im ZBG-Etat mit rund 150 000 Euro zu Buche.
Haldensanierung: Städtischer Anteil aus dem ZBG-Etat
Die Sanierung der Halde ist unter anderem wegen der dortigen Methanbelastung notwendig geworden; der Altlastensanierungs- und aufbereitungsverband (AAV) Nordrhein-Westfalen führt bei dem Projekt in Ellinghorst die Regie. Laut gesetzlicher Vorgabe wird der städtische Finanzierungsanteil von 20 Prozent nicht aus dem allgemeinen Stadt-Etat, sondern aus dem ZBG-Haushalt gedeckt.
Ohne diese beiden Positionen (Halde Ellinghorst und Kreis-Erhöhungen) wäre der Bedarf für die Abfallgebühren weiter gesunken, unterstreicht Harald Hofmann gegenüber der WAZ.
Nun also eine leichte Erhöhung in 2013 - diese Tendenz wird sich in den folgenden Jahren aller Voraussicht nach weiter fortsetzen. Denn mittlerweile ist klar: Gladbeck wird ab 2015 nicht mehr vom preisgünstigen Erfolgsprojekt der Müll-Entsorgung in Essen-Karnap profitieren können. Die entsprechenden Veraschungsverträge laufen aus; Gladbeck wird ab Mitte des Jahrzehnts seinen Hausmüll (Restmüll) mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zum RZR Herten anliefern und damit sozusagen beim Thema Müll wieder in die Kreis-Städtefamilie zurückkehren. Klar ist dabei aber auch: Die neue Lösung wird teurer für Gladbeck als das bisherige bewährte Zusammenspiel im Team der Karnap-Städte.
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Rund 18 500 Tonnen Restmüll werden 2013 im Gladbecker Stadtgebiet voraussichtlich anfallen. 2012 waren es noch über 19 000 Tonnen - die Restmüllmenge sinkt also - nicht nur in Gladbeck - weiterhin, was die Müllverbrennungsanlagen in der Region durchaus vor Probleme stellt. Die Anlagen benötigen eine entsprechende Auslastung. Das Sinken der Restabfallmengen ist auch in Gladbeck unter anderem auf eine vermehrte und konsequente Trennung und Sortierung zurückzuführen.