Gladbeck.
„Wenn künftig das Sozialticket für das gesamte Kreisgebiet gültig ist, ist dann die Nutzung auch im Feindesland erlaubt?“, zwar mit gewohnt markigen Worten, aber nicht ohne Sinn wies Johannes Gay (Soziale Liste) am Dienstagabend im Sozialausschuss auf ein Problem hin.
Wie bereits berichtet, soll nach der einjährigen Probephase das Sozialticket, das Sozialhilfebeziehern eine vergünstigte Nutzung von Bus und Bahn ermöglicht, ab 1. Januar 2013 Regelangebot im VRR werden. Im Kreis Recklinghausen wird die bislang eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit künftig zudem auf das gesamte Kreisgebiet ausgeweitet.
Und genau hier hat Ratsherr Gay den Schwachpunkt für Gladbeck ausgemacht, befände sich die Kreis-Enklave doch von Gelsenkirchener- und Bottroper-Stadtgebiet umzingelt. „Und wer als Gladbecker nach Herten oder Haltern möchte, muss zwangsläufig durch Feindesland fahren, da die Bus- und Bahnlinien so verlaufen“. Bedeute dies für die Gladbecker eine Art Transit-Status, ohne Ausstiegsmöglichkeit bis das Feindgebiet durchfahren sei? Zudem sieht Gay die Freizügigkeit ohne Klärung des Problems weiter beschränkt, „da sich nur in Gelsenkirchen ein Anschlussbahnhof für entferntere Ziele befindet“.
Brigitte Puschadel (SPD) konnte hierzu beruhigen.Die besondere Lage Gladbecks in Sachen Sozialticket sei bereits auf Kreisebene erkannt. „Mit dem VRR werden Gespräche geführt und über Lösungen nachgedacht.“ Im nächsten Kreis-Verkehrsausschuss (30. November) sei das dann auch ein Thema. „Und kein Gladbecker wird im Bus eingeschlossen, wenn er durch Fremdgebiet fährt.“