Gladbeck. .

Eigentlich scheint bei den Rentfortern im Bereich Hegestraße alles im grünen Bereich zu liegen. Eigentlich. Denn bei großer Zufriedenheit mit den Gegebenheiten im Viertel, die offensichtlich keinen Anlass zu Kritik bieten, kristallisierte sich in Gesprächen im WAZ-Lesercafé im Rentforter Treff denn doch ein wunder Punkt heraus: die Anbindung an den öffentlichen Busverkehr. Kein Stopp für reguläre Linienbusse an der Hegestraße gegenüber der Gaststätte Wachtmeister – das bringt Anwohner mächtig in Fahrt. Die Vestische lässt lediglich einen Taxi-Bus die Haltestelle „Ziegeleistraße“ ansteuern. Das reicht aber manchen Anliegern bei weitem nicht.

„Das Wohnen ist hier ja schön“, meint Treff-Kundin Claudia Schmidt, die an der Hegestraße wohnt. Aber: „Wenn ich nicht den Taxi-Bus bestelle, muss ich 15 Minuten bis zur nächsten Haltestelle des regulären Linienbusses an der Martin-Luther-Kirche laufen.“ Sie sei ja noch einigermaßen zu Fuß, doch für ältere sei diese Strecke schon beschwerlich.

Gladbeck schmücke sich mit dem Adjektiv „familienfreundlich“, so die Kritiker im Rentforter Treff. Aus ihrer Sicht eine unzutreffende Beschreibung, wenn man die Bus-Situation an der Hegestraße ins Visier nehme. Viele Familien mit Kindern seien in den vergangenen Jahren in das Quartier gezogen, haben Claudia Schmidt und Werner Frenzel registriert. Rita Weiher, Mitarbeiterin im Treff, gibt zu bedenken, dass Kindern weiterführender Schulen eine aufwändige Anfahrt zum Unterricht zugemutet werde.

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Frenzel: „Das Innovationszen­trum ist ohne Busanbindung, dabei fahren alle Busse sowieso hier entlang. Man müsste nur die Bottroper Straße anklinken.“ Das könnte doch für Stoßzeiten eine Lösung sein. Frenzel und Schmidt würden sich schon freuen, „wenn wenigstens einmal in der Stunde ein Linienbus die Haltestelle ,Ziegeleistraße’ bedienen könnte. Der Anwohner echauffiert sich: Von wegen „Gladbeck hat’s“ (einstiger Stadt-Slogan) – es müsse heißen: „Gladbeck hat’s nötig!“

Dem Taxi-Bus erteilen die Besucher des WAZ-Lesercafés eine Abfuhr. Unpraktisch und lästig, weil man mindestens eine halbe Stunde vor gewünschtem Fahrtbeginn und auch bei der Rückkehr das Gefährt bestellen müsse. Außerdem seien weitere Anschlüsse zu beachten. Claudia Schmidt berichtet von einer unangenehmen Erfahrung: „Als mein Mann einen Arbeitsunfall hatte, habe ich den Taxi-Bus rechtzeitig bestellt, aber er kam nicht.“ Seitdem nehme sie lieber per pedes den Umweg zu einer anderen Haltestelle in Kauf.