Gladbeck.

Die Stadtspitze geht beim Ausbau der Kindergartenplätze für unter Dreijährige in die Offensive: „Wir werden in den nächsten beiden Jahren zusätzlich gut fünf Millionen Euro in den U3-Ausbau investieren“, kündigten Bürgermeister Ulrich Roland und Erster Beigeordneter Rainer Weichelt am Montagmorgen im Rathaus an.

Dies sei ein klares Signal, „dass trotz schwerer Rahmenbedingungen aktive Familienpolitik auch erklärter Schwerpunkt meiner künftigen Arbeit ist“, so der Bürgermeister. Durch den Ausbau sollen vorrangig Plätze für Kinder unter einem Jahr entstehen, in städtischen Einrichtungen und bei freien Trägern wie der AWO, der katholischen (Kindergartenzweckverband) und evangelischen Kirche.

Ursprünglich wollte die Stadt erst bis 2016 mehrere Kitas im Stadtgebiet ausbauen . „Jetzt werden wir mit den zusätzlichen Mitteln für den U3-Ausbau deutlich schneller die benötigten Plätze schaffen“, so Bürgermeister Roland, da alle Baumaßnahmen auf die Jahre 2013/2014 vorgezogen werden können (siehe unten).

Ein wichtiger Schritt für das absehbare Problem dass dem Bürgermeister nach eigenen

Diese Kitas werden ausgebaut

Die U3-Ausbau-Offensive der Stadt wird sich in zwei großen Wellen an Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet vollziehen.

Zunächst ist für 2013 der Ausbau von vier Einrichtungen geplant: Der AWO-Kindergarten an der Enfieldstraße 243 in Rentfort-Nord, der Katholische Kindergarten St. Josef in Rentfort, der Evangelische Kindergarten an der Lukasstraße 14 in Butendorf und der Katholische Kindergarten St. Johannes an der Gecksheide 41 im Stadt-Osten.

Die zweite Welle betrifft dann die Städtischen Kindergärten an der Vehrenbergstraße 132 in Rosenhügel, an der Maria-Theresien-Straße 8 in Ellinghorst, an der Voßstraße 128 im Stadt-Osten sowie dem Kindergarten „Oase“ des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF), die Mieter im städtischen Gebäudes an der Waldenburger Straße 2 sind. Der Ausbau hier soll bis Anfang 2015 abgeschlossen sein und jeweils Raum für eine Gruppe mit etwa zehn Kleinkindern ab einem Jahr geschaffen werden. Im Rahmen der Kindertagespflege wird bis 1. August 2013 das Angebot um 28 auf 173 Plätze erhöht, was dem Ausbauziel entspricht.

Worten „Unwohlsein“ bereitete: Der näher rückende 1. August 2013. Die Frist, ab der Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder ab einem Jahr haben. Denn bislang entspricht die Versorgungsquote der Stadt mit 338 Kita-Plätzen und 145 Tagespflegestellen nur 26,8 Prozent. Sie liegt damit noch deutlich unter der auf dem Bundeskrippengipfel 2007 für NRW vereinbarten Mindestmarge von 32 Prozent. Mit dem Millioneninvest will die Stadt nun einen großen Schritt in Richtung Rechtskonformität machen, „so dass Anfang 2015 die Versorgungsquote in Gladbeck mit den zusätzlichen Tagespflegestellen bei 36,2 Prozent liegen wird“, so Rainer Weichelt.

In Zahlen: 473 Kita-Plätze und 173 Pflegestellen.

Woher der Millionensegen für die verschuldete Stadt kommen soll, rechnete Kämmerer Jürgen Holzmann vor. Der derzeitige Status einer Nothaushaltkommune werde sich mit Genehmigung des Stärkungspaktes für Gladbeck ändern. „Dann besteht die Möglichkeit, weitere Kredite bei der KfW-Bank aufzunehmen.“ Satte 3,2 Millionen Euro, wovon die Stadt 1,9 Millionen den freien Trägern zur Verfügung stellen will.

Hinzu kommt etwa einen Millionen, die für den U3-Ausbau im Haushalt für 2013 veranschlagt ist. Zusätzlichen Millionensegen erwartet die Stadt in Summe über Bundesmittel (245 000€), das Belastungsausgleichsgesetz (721 000 €) und die U3-Landesförderung (163 000 €).