Der 11. November ist der Gedenktag des heiligen Martin von Tours. Der Mann, der der Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler teilte, wurde um 316/317 in Savaria, der römischen Provinz Pannonia prima, geboren. Gestorben ist der dritte Bischof von Tours am 8. November 397 im französischen Candes.

Der Martinstag ist mit vielen Bräuchen verbunden. Vor allem das Gans­Essen ist weit verbreitet. Eine Erklärung für diese Tradition lautet: In Zeiten des Lehnswesens war am Martinstag eine Abgabe fällig, die oft aus einer Gans bestand. Weil der Martinstag mit einer Kirmes oder Feier verbunden war, wurde an diesem Abend ein Festessen zelebriert, bei dem das zubereitete Federvieh im Mittelpunkt stand.

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen deutschsprachigen Ländern und Regionen wie Österreich, Südtirol und in der Schweiz ziehen Kinder zum Gedenken an den Heiligen mit ihren Laternen durch die Städte. Die Hauptperson dieser Umzüge ist häufig als römischer Soldat verkleidet und reitet auf einem Pferd, meistens ein Schimmel. Die größten Umzüge hierzulande locken in Worms-Hochheim, Kempen und Bocholt 4000 bis 6000 Besucher an. Außerhalb des deutschsprachigen Raums gibt es ebenfalls Martinsumzüge, zum Beispiel in den Niederlanden.