Gladbeck.

An den ehemaligen Kotten Spieker und an den Flurnamen Spiekerheide erinnert die Spiekerstraße auf der Schwelle zwischen Mitte-Ost und Zweckel. Der Kotten, der weit über 200 Jahre bestand, wurde erst vor wenigen Jahren abgerissen.

Die heute knapp 300 Meter lange Straße verbindet Voß- und Bülser Straße miteinander. Sie wurde laut Heimatforscher Ludwig Bette zwischen 1898 und 1908 angelegt. Ursprünglich war sie länger und verlief über die Bülser Straße hinaus bis zum Scheideweg.

Mit der Entwicklung des Baugebietes Mitte-Ost rund um das Bürgerhaus wurde die Spiekerstraße um etwa 200 Meter verkürzt. Der seit etwa 1980 bestehende Ortmannsweg folgt laut Katasteramt der Stadt in etwa dem alten Verlauf der Spiekerstraße zwischen Bülser Straße und Scheideweg,

Der Name Spieker ist, so der Heimatverein, zurückzuführen auf jemanden, der in oder auf einem Spieker, einen Speicher, wohnte. Solche Speicher waren Vorratshäuser, besonders für Getreide. Der Name Spieker taucht erstmals 1723 auf, aber erst ab 1746 ist die Geschlechterfolge ununterbrochen nachweisbar. Damals heiratete ein Johannes Theodorus Spieker eine Anna Maria Dume. Im Heimatverein vermutet man, dass der Kotten Spieker aus einer Abspaltung vom Hof Dume anlässlich der Heirat entstand. Um Urkataster von 1823 ist der „Spiekerbauer“ zu finden und die ursprüngliche Größe des Hofes vermerkt.

Dort ist auch bereits der Flurname Spiekerheide zu finden, in der sich der Kotten befand. Das Gebiet der Spiekerheide war eine Gemeinschaftsfläche für sämtliche in der Umgegend lebenden Bauern und Kötter: Sie nutzten das Gelände als Weide und zur Eichelmast, suchten dort Bau- und Brennholz sowie Material als Stallstreu.