Bücher des neuen Literaturnobelpreisträgers Mo Yan sind in der Buchhandlung Tümmers in Gladbeck noch nicht zu haben - die Verlage müssen erst neue Auflagen drucken. Die Gladbecker stehen aber ohnehin eher auf Krimis. Die Top 5 aus dem Buchladen an der Postallee.

Mo Yan heißt der neue Literaturnobelpreisträger. Doch keines seiner bisher auf deutsch erschienenen Bücher (Das rote Kornfeld, Der Überdruss, Die Schnapsstadt, Die Knoblauchrevolte) ziert die Auslage der Buchhandlung Tümmers an der Postallee. „Momentan alles vergriffen“, sagt Geschäftsinhaberin Brigitte Eising (61). Auch der jüngst mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Roman „Landgericht“ von Ursula Krechel sei zurzeit nicht lieferbar. Bestellt seien sie allerdings.

Ob sie in Gladbeck auf großes Interesse stoßen, wird sich also erst noch zeigen. Was ihre Stammkunden lesen, weiß Brigitte Eising ganz genau: Die Gladbecker mögen es blutig und wohlig gruselig. Hier die Top 5 aus der Buchhandlung:

Der neue Lynley

„Inspector Lynley wird in einen kleinen Ort gerufen. Dort soll angeblich in einer hochangesehenen Familie ein Mord geschehen sein. Er taucht ab in die Geschichte der Familie. Dabei stößt er auf die unterschiedlichsten Geschichten, menschliche Abgründe, Missbrauch.“ Ob im neuen Kriminalroman der amerikanischen Autorin Elizabeth George tatsächlich ein Mord geschehen ist, und ob der smarte Ermittler Thomas Lynley ihn aufklären kann, verrät Buchhändlerin Brigitte Eising in ihrem Lesetipp nicht.

Dafür aber so viel: „Glaube der Lüge“ ist zurzeit ihr Lieblingsbuch, das sie auch vielen Stammkunden weiter ans Herz legt. „Es ist weniger ein Krimi als eine Charakterstudie“, sagt sie. Empfehlen würde sie das Buch besonders Menschen, die eher ruhige Krimis als knallige Action bevorzugen. Dennoch sei der Krimi keine schwere Kost, sondern durchaus schnell zu lesen.

„Glaube der Lüge“ ist bereits der 17. Fall des adligen Inspectors. Brigitte Eising hat fast alle gelesen. „Zwischendurch habe ich mal zwei Fälle ausgelassen, da war ich ein bisschen enttäuscht von der Autorin“, sagt sie. Vom neusten Fall ist sie umso begeisterter. „Das liegt auch an der Übersetzung.“ Die sei besonders stark.

1. E.L. James: Shades of Grey

Sowohl Band 1, „Geheimes Verlangen“, als auch Band 2, „Gefährliche Liebe“, sind bei den Lesern sehr beliebt. „Leider“, sagt Brigitte Eising, die mit dem erotischen Roman aus der Sadomaso-Szene nichts anfangen kann. „Pretty Woman mit Peitsche“, habe eine Vertreterin das Werk einmal genannt. Besonders bei Frauen sei das Buch beliebt, allerdings schickten viele beim Kauf ihre Männer vor. „Oder sie sagen, sie wollten es verschenken“, erzählt die Buchhändlerin lachend.

2. Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Jonas Jonasson erzählt in seinem Bestseller die Geschichte eines Mannes, der irgendwie immer in die großen historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts verwickelt war.

3. Wilfried Kaute: Koks und Cola, das Ruhrgebiet der 50er Jahre

„Dieses Buch wird außergewöhnlich viel nachgefragt“, sagt Brigitte Eising. In Schwarz-Weiß-Bildern zeichnet das Buch ein Porträt des Ruhrgebiets der Nachkriegszeit.

4. Eckart von Hirschhausen: Glück kommt selten allein

Vergnügliches und Lehrreiches über die Suche nach dem Glück vom Medizin-Kabarettisten. „Das ist ein klassisches Verlegenheits-Geschenk“, findet die Buchhändlerin – offensichtlich kein Fan.

5. Nele Neuhaus: Böser Wolf

Die Taunus-Krimis sind bei Stammkunden der Buchhandlung Tümmers sehr beliebt.