Gladbeck.

Bei einem Brand in dem Eckhaus Horster Straße/Lambertistraße ist in der Nacht zum Donnerstag laut Polizei eine 79 Jahre alte Frau schwer verletzt worden. Dank des aufmerksamen Verhaltens von Jugendlichen, denen die starke Rauchentwicklung aufgefallen war und die schnell Polizei und Feuerwehr alarmierten, wurde laut Einsatzkräften Schlimmeres verhindert. Inzwischen ist die Frau, so die Polizei, außer Lebensgefahr.

Die jungen Leute hatten gegen 1.13 Uhr Alarm geschlagen. Aus einer Wohnung im 2. Obergeschoss des Mehrfamilienhauses (über „Kodi“, Eingang Lambertistraße) drang dichter Rauch. Die Rauchentwicklung war so schlimm, dass die Polizisten, die als erste am Brandherd zur Stelle waren und die Tür aufbrachen, nicht in die Wohnung konnten und auf die Feuerwehr warteten, die mit Atemschutzgeräten nur wenig später vor Ort war, was die Anwohner am Donnerstag gegenüber der WAZ lobten.

Mit dem Atemschutz drangen die Feuerwehrleute schnell vor und fanden die Bewohnerin in der „vollkommen verrauchten Wohnung“, wie es am Mittag hieß . Die Frau wurde ins Freie gerettet, notärztlich versorgt und ins Marienhospital Gelsenkirchen gebracht. Sie hatte eine starke Kohlenmonoxid-Vergiftung und wurde dort spezialbehandelt, wie es hieß. Aus dem Krankenhaus kam mittags die Nachricht, dass die Seniorin außer Lebensgefahr war.

Um gegen die Rauchentwicklung vorzugehen, hatten die Feuerwehrleute bei ihrem Einsatz in der Nacht in der Wohnungstür einen Rauchgasvorhang eingebaut. Außerdem wurde ein Hochleistungslüfter installiert, so dass nur wenig Rauch ins Treppenhaus gelangte. Den Brandherd fanden die Wehrleute in der Küche. Er konnte mit nur wenig Wasser gelöscht werden, so Einsatzleiter Uwe Seeliger. Unterdessen waren etliche der Bewohner des Hauses evakuiert worden. Die Feuerwehr war mit 27 Leuten und sechs Fahrzeugen im Einsatz gewesen. Gegen 2.45 Uhr wurde der Einsatz beendet. Was genau brannte in der Küche der Unglückswohnung, ist noch nicht geklärt. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Auch die genaue Schadenshöhe steht nocht nicht fest.

Für das aufmerksame Verhalten der Jugendlichen Brandmelder gab es Donnerstag Lob sowohl von Polizei (Sprecherin Ramona Hörst: „Ein vorbildliches Verhalten“), als auch von der Feuerwehr. „Dadurch kamen wir noch früh genug, nur zehn Minuten später, und es wäre anders ausgegangen“, sagte Feuerwehrchef Josef Dehling zur WAZ.

Auch von den Bewohnern des Hauses gab es Anerkennung für die unbekannten jungen Leute, die nicht nur die Feuerwehr alarmiert, sondern auch die Hausbewohner aus den Betten geschellt hatten, wie Ralf Richter berichtete. „Damit haben sie uns gewarnt.“ So konnte das Haus schnell evakuiert worden. „Hut ab vor diesem Verhalten“, sagte Ines Sejdija, die den Jugendlichen in der Nacht noch dankend von weitem vom Balkon zugewunken hatte. „Nicht alle Jugendlichen haben immer nur Blödsinn im Kopf.“

Zumindest ein Bewohnerpaar bekam von dem nächtlichen Alarm allerdings nichts mit: Sabine Bennewies und Benjamin Albrecht schliefen tief und fest, wie der Mieter des evakuierten Hauses am anderen Mittag erzählte. Erst am Morgen hatten sie von dem nächtlichen Brand überrascht erfahren.