Gladbeck. . Im Ferienprogramm der offenen Ganztagsschulen der AWO gibt es große Vögel für kleine Menschen: Mitten auf dem Schulhof der Pestalozzischule Gladbeck lässt Falknerin Sabine Ehmanns- Kramp ihre Wüstenbussarde und Eulen im Tiefflug ihr Können unter Beweis stellen.

Endlich Schulfrei – in der Pestalozzischule in der Brahmsstraße herrscht trotzdem ein reges Treiben. Das Ferienprogramm der offenen Ganztagsschulen der AWO steht in diesen Herbstferien unter dem Motto „Alles was fliegt“. Passend dazu wird hoher Besuch erwartet.

Rund 50 Schüler spielen auf dem sonnendurchfluteten Schulhof, als ein Geländewagen durch das Schultor rollt. Was mag nun passieren, fragen sich die neugierigen Grundschüler. Gespannt versammeln sich die Kinder auf den Sitzbänken. Eine grün gekleidete Frau steigt aus und holt mehrere Körbe aus ihrem Auto. Das Geheimnis wird gelüftet: zwei Wüstenbussarde, ein Uhu und eine Schleiereule kommen zum Vorschein. „Cool ...“ raunt es durch die Kinderreihen. Vor ihren Augen, Mitten auf dem Schulhof, entsteht eine kleine Bühne. Plötzlich sind alle ganz still und passen genau auf, was Falknerin Sabine Ehmanns-Kramp erzählt. „Ihr müsst vor allem bei meinem Bussard Luise hier still sein und sitzen bleiben“, warnt die Falknerin, als sie den großen braunen Vogel auf ihren Arm setzt, „sonst denkt sie noch, dass ihr die Beute seid“, fügt sie hinzu und blickt verschwörerisch in die Runde.

Flugschau zum Anfassen

Die Nachricht kommt an. Alle Kinderfüße stehen still als es losgeht. Auf dem Schulhof beginnt die Flugschau. Betreuerin Claudia Andres wird prompt mit in die Vorstellung eingebunden – als Anflugsziel für den Greifvogel ist ihr Arm mit Geflügelfleisch bestückt. Als die Falknerin das Kommando gibt, beobachten gespannte Kinderaugen den Flug vom großen Bussard auf Betreuerin Claudia. Nach erfolgreicher Landung und erneutem Abflug sind nicht nur die Betreuerin, sondern auch die Kinder erleichtert. „Ich hätte mich das nicht getraut“, sagt die neunjährige Chantal. Faszinierend findet sie den großen Bussard doch: „Der kann echt toll fliegen.“

Als die Kinder Uhu Fritz und die kleinen Jagd-Frettchen sogar streicheln dürfen, fällt die Anspannung ab. „Die sind so süß und flauschig“, meint Philipp begeistert. Die Schleiereule dürfen die Grundschüler sogar selber füttern, doch so viel Hunger hat der weiße Vogel nicht. Nach knapp zwei Stunden ist die Flugschau vorbei. „Das hat echt Spaß gemacht“, sind sich Kinder und Betreuer einig. Luka hat es besonders gut gefallen: „Nach den Ferien muss ich meiner ganzen Klasse davon erzählen“, nimmt er sich vor. Bussard Luise ist auch sein Favorit. „Nur die Krallen“, überlegt er sich, „die finde ich nicht so süß.“ Wo er Recht hat, hat er Recht.