Gladbeck. .

Wer möchte sich derzeit den Kopf zerbrechen über Triefnase, Reibeisenstimme und Gliederschmerzen? Die Herbstsonne scheint, die Blätter leuchten in Gold und Kupfer, noch schlummern dicke Mäntel im Winterschlaf. Noch. Denn der Winter naht – und mit ihm eine gefürchtete Begleiterin: die „echte Grippe“, auch Influenza genannt. Sie kann zu Lungenentzündung und schlimmstenfalls zum Tod führen. Wer sich gegen die schwere Erkrankung wappnen will, kann sich jetzt impfen lassen, rechtzeitig bevor die nächste Grippewelle anrollt. Denn, so Dr. Ulrike Horacek: „Es dauert zehn bis 14 Tage, bis der volle Impfschutz eintritt.“

Die Leiterin des Gesundheitsamtes in Recklinghausen rät gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) einigen Bevölkerungsgruppen dringend zu dieser Impfung.
- Grundsätzlich seien alle Menschen über 60 angesprochen.
- unabhängig vom Alter: Chronisch Kranke, die beispielsweise an Asthma, Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes leiden, die einen (angeborenen oder erworbenen) Immundefekt haben.
- Menschen mit einer HIV-Infektion
- Personen, die in Alten- oder Pflegeheimen leben
- Menschen, die in Arztpraxen, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie ähnlichen Einrichtungen mit der Krankenpflege zu tun haben.
- Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Die Impfung sollte allerdings in Absprache mit dem Frauen- oder Hausarzt geschehen, so die Medizinerin.
- Nicht ohne weiteres geimpft werden dürfen Menschen, bei denen eine Hühnereiweiß-Überempfindlichkeit festgestellt wurde: „Dann muss man sehr abwägen, ob eine Impfung möglich ist.“

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Eine Rücksprache mit dem Hausarzt hält Horacek generell für sinnvoll. Er ist es auch, der dem Patienten die Spritze mit dem Impfstoff verabreicht. Die Amtsleiterin, die schon aus beruflichen Gründen geimpft ist: „Das ist ein Pieks in den Oberarm pro Saison.“ Sie erläutert: „Einmal jährlich bedeutet nicht etwa, dass der Impfschutz nachlässt. In der Regel ist in jedem Herbst ein anderer Stoff notwendig.“ Der Grund: „Das Grippevirus hat viele Eigenschaften, die sich verändern“. Darauf müsse der Impfstoff Jahr für Jahr speziell abgestimmt werden.

Die Expertin zur Wirkung der Impfung mit lebendigen Viren: „Sie löst eine kleine Infektion und Reaktion des Körpers aus.“ Im Zeitraffertempo verlaufe die „Krankheit.“ Der Körper baut eine Abwehr gegen die echte Grippe auf – wohlgemerkt: nicht gegen einen simplen Schnupfen.