Gladbeck.
Noch sind viele Baumkronen relativ dicht belaubt, aber die zunehmenden Herbstwinde wirbeln schon jetzt immer mehr Blätter von den Bäumen. Das grüne Gladbeck, mit seinen vielen schattigen Alleen, erfreut im heißen Sommer, sorgt im Herbst aber für erhöhten Reinigungsaufwand auf Straßen, Wegen und Plätzen. Sichtbares Herbst-Zeichen sind die jetzt für das Straßenlaub vom Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG) an Straßenrändern aufgestellten gelben Sammelbehälter.
„Rund 300 dieser ehemaligen Papiertonnen, die jeweils ein Fassungsvermögen von 1100 Litern haben, sind von uns an den Straßen aufgestellt worden, wo viele öffentliche Bäume stehen“, sagt Brigitte Köhler von der ZBG-Öffentlichkeitsarbeit. Die Anwohner können dort bequem das auf dem Bürgersteig zusammengefegte Laub entsorgen. Denn für die Straßenreinigung ist der ZBG zuständig, für laubfreie Bürgersteige hingegen die Anwohner (siehe Text unten).
Nicht in den Rinnstein kehren
„Wir haben die gelben Behälter vorrangig dort hingestellt, wo es die Abfuhr erleichtert“, ergänzt der technische Betriebsleiter der ZBG, Heinrich Vollmer. Also in engen, oft zugeparkten baumgesäumten Straßen oder solchen mit Mittelinseln. Der Grund: Das von Anwohnern am Straßenrand zu Haufen zusammengefegte Laub wird normalerweise mit dem Saugwagen aufgenommen. Das dauere seine Zeit und führe in den engen Straßen, wo Überholen oft schwer möglich ist, zu Staus. Mit den gelben Sammelbehältern lasse sich dort eine deutlich schnellere Abfuhr erzielen. „Sobald wir auf unseren Fahrten durchs Stadtgebiet sehen, dass die Behälter voll sind, werden diese zügig entleert“, verspricht Heinrich Vollmer.
Er bittet die Anlieger darum, nicht den bequemen Weg zu wählen und das Straßenlaub einfach in den Rinnstein zu kehren. „Diese Haufen können von den Kehrmaschinen nicht aufgenommen werden und bleiben liegen“, so Vollmer. Das nasse, zusammenrottende Laub berge dann die Gefahr, Straßeneinläufe zu verstopfen und, bei anhaltendem Regen, Überschwemmungen zu verursachen.
Für die Straßeneinläufe ist das Ingenieuramt der Stadt zuständig. Die rund 8000 Gullys im Stadtgebiet werden einmal pro Jahr gereinigt. „Wo großer Baumbestand ist jetzt aber auch öfter“, so die stellv. Amtsleiterin Britta Pleiss.
Man sei dankbar, falls herabgefallene Blätter einen Gully mal oberflächlich abgedeckt haben, „wenn Bürger diese Blätter einfach nur zur Seite schieben, damit der Abfluss wieder frei wird“.
Fünf Antworten zum Thema Laubentsorgung
Alle Jahre wieder fallen die Blätter naturgegeben von den Bäumen. Wo kann man sie getrost liegen lassen, wo müssen sie verschwinden? Gibt es rechtliche Vorschriften? Fünf Fragen und Antworten zum Thema Herbstlaub:
1.
Muss auf dem Bürgersteig Laub gefegt werden?
Die Gladbecker Ortssatzung überträgt die Verkehrssicherungspflicht für die Gehwege auf die Straßenanlieger. Ähnlich wie beim Winterdienst der Schnee, muss also auch rutschiges Laub (von öffentlichen Bäumen) von den Bürgern beseitigt werden. Nicht rund um die Uhr, aber regelmäßig. Als zumutbar für Anwohner hat das Verwaltungsgericht Lüneburg in einem Urteil die Laub-Beseitigung von drei Bäumen angesehen.
2.
Kann das Laub im Privatgarten liegen bleiben? Pflanzen mit weichen Trieben, Gräser, Rasen und Immergrüne vertragen keine dichte Laubdecke, da durch den Lichtmangel Fäulnis droht. Auf Gehwegen im Garten droht zudem Rutschgefahr durch das rottende Laub. Also Harke raus! Unter Bäumen und Sträuchern kann das Herbstlaub aber bis zu 15 cm Höhe liegen bleiben (mit etwas Erde gegen Wind sichern) und zu wertvollem Humus verrotten.
3. Ist es sinnvoll, sich spezielle Geräte anzuschaffen? Rechen und Harke sollten zur Garten-Grundausstattung gehören. Ein Laubsauger kann gute Dienste leisten, wenn das Laub noch nicht zu sehr verdichtet ist. Vorteil: Nach dem Ansaugen wird das Laub zerkleinert, so dass es besser im Komposter verrottet. Hat man große Rasenflächen, reicht oft auch der Einsatz des Motor-Mähers als Laubsammler und -zerkleinerer aus.
4.
Was mache ich mit dem Laubabfall? Ein Komposthaufen sorgt für Humus für den Garten im Frühling. Aber: Blätter von Eiche, Kastanie, Buche, Platane und Pappel sind gerbsäurehaltig und verzögern die Verrottung. Steinmehl neutralisiert die Säure. Auch Küchenabfälle und Staudenreste können in den Komposter. Ein kostengünstiger Kompost-Behälter lässt sich aus Hasendraht (Baumarkt) zusammendrehen.
5. Kann man den Laubabfall weiter nutzen? Ja, für den Tierschutz. Ein aus Laub und Zweigen aufgeschichtetes Nest bietet dem Igel Schutz und Unterschlupf für den Winter. Der stachelige Nachbar hält dafür den Garten frei von Schädlingen, da er z.B. gerne Schnecken verputzt.