Gladbeck.

„Also, als Jugendvertreter in einem Ausschuss zu sitzen, das ist nicht schlimm, sondern oft lustig“, informierte ein altgedienter Teenager die neu in den Jugendrat gewählten Kolleginnen und Kollegen. „Denn ich hab schon erlebt, dass die Erwachsenen sich da kräftig gestritten haben, wie die kleinen Kinder“. Das wolle sie mal gesagt haben, „damit die Kleinen keine Angst haben.“ Prompter Zwischenruf: „Ich bin nicht klein.“

Denn mit einer Miene, die zwischen mächtigem Stolz und Verlegenheit wechselte, saßen auch die mit zehn Jahre jüngsten Mitglieder des Jugendrates dort, „wo sonst die Lokalpolitiker sitzen“, wie Bürgermeister Ulrich Roland erklärte.

Denn klar war der Verwaltungschef „gerne“ zur konstituierenden Sitzung des Nachwuchs-Parlamentes gekommen, um auch ein bisschen zu erklären, wie Lokalpolitik funktioniert. Er sei seit 2004 Bürgermeister und damit so was „wie der Klassensprecher der Stadt“. Seine Aufgabe sei es, „das Wohlfühlen in der Stadt zu organisieren“, wobei ihm die rund 1000 Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung und den städtischen Betrieben dabei helfen würden, „dass die Straßen, die Schulen, die Kindergärten oder Spielplätze in Ordnung sind“. Für ihn sei der Jugendrat eine ganz wichtige und tolle Einrichtung, versicherte der Bürgermeister. Um zu erfahren, wie die Kinder und Jugendlichen sich das Gladbeck der Zukunft vorstellen. „Denn ihr seid ja diejenigen, die am längsten noch hier leben werden.“

Carola Fontana, die Koordinatorin des Jugendrates stellte dann die Aktivitäten der letzten „Legislaturperiode vor“, wie die gemeinsame Fahrt in das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen, die Disco-Veranstaltung „Ju-Motion“ für Kinder ab 10 Jahren, die Beteiligung des Jugendrates an der Tunnelwerkstatt oder der Malaktion auf dem Marktplatz, sowie die Infoveranstaltungen zur Landtagswahl für Oberstufenschüler sowie zum geplanten Ausbau der A52.

Anschließend ergriffen wieder die Moderatoren der Sitzung aus den Reihen des Jugendrates, Fabian und Maurice, das Wort. schließlich musste noch kräftig gewählt werden. Ist es doch ein Zeichen geklungener Demokratie, dass der Jugendrat jeweils zwei Mitglieder in den Sport-, Schul-, Kultur-, Jugendhilfe- und Innenstadt-Ausschuss entsendet (siehe Fotos).

Lehrreiches Demokratieerlebnis für Maurice und Fabian selbst. Bei de hätten gerne weiter den Schulausschuss besucht, sie erhielten bei der Wahl jedoch nicht die benötigten Stimmen.