Gladbeck.
Das erste Paar hat sich seinen Wunschtermin schon Anfang August gesichert. Jetzt, zweieinhalb Monate vor dem 12.12.2012, ist das Standesamt an diesem „Schnapszahl-Datum“ so gut wie ausgebucht. „Vom 8.30-Uhr-Termin ist in diesen Tagen ein Paar abgesprungen. Der ist jetzt wieder frei, aber bestimmt nicht lange“, vermutet Andrea Rohmert.
Die Abteilungsleiterin im Standesamt hat eine so große Nachfrage nach einem besonders einprägsamen Hochzeitsdatum bisher nie erlebt: „Am 10.10.2010 und am 11.11.2011 lief alles ganz normal. In Nachbarstädten sieht das immer ganz anders aus. In Gelsenkirchen zum Beispiel wurden an diesen Tagen jeweils 38 Paare getraut.“ Dieses Mal springen also auch Gladbecker auf die Schnapszahl an – vielleicht, weil es die letzte in diesem Jahrhundert ist.
Sieben Termine gibt es am 12.12.2012, aufgeteilt auf die Standesbeamtinnen Andrea Rohmert und Beatrix Güdding-Breitzke. Größer ist das Zeitfenster nicht. „Die Alternative wäre, die Trauungszeremonie zu verkürzen. Aber weder wir noch die Paare wollen Hochzeiten wie am Fließband. Wir bleiben auch an diesem Tag bei den üblichen 30 Minuten pro Trauung.“
Paare, die sich für das Schnapszahl-Datum entschieden haben, können den Ort des Ereignisses nicht wählen. Mittwochs ist das amtliche Ja-Wort ausschließlich im Trauzimmer im Alten Rathaus möglich, auf Schloss Wittringen nur an jedem 3. Freitag im Monat nachmittags und am darauf folgenden Samstag. Schnapszahl oder Ambiente: Man kann nicht alles haben.