Gladbeck.

Straßenlaternen, die dunkel bleiben – in Zukunft könnte den Gladbeckern tatsächlich seltener ein Licht aufgehen. Denn die Stadt will, wie bereits kurz berichtet – im Rahmen ihres Sparpaketes auch bei der Straßenbeleuchtung sparen. Es könnte in Zukunft weniger Laternen geben, oder ein Teil wird seltener oder gar nicht mehr eingeschaltet.

Die Stadtspitze beruhigt aber gleich die Gemüter, bevor sie sich darüber erhitzen: Es werde auf keinen Fall übers Ziel hinausgeschossen, so Bürgermeister Ulrich Roland. „Wir müssen schließlich die Verkehrssicherungspflicht beachten“. Aber man könne darüber nachdenken, Laternen dort abzuschalten, wo keine Häuser stehen und es kaum Verkehr gibt. Den Parteien – SPD und Grünen sowie der FDP – kommt da eine grundsätzliche Reduzierung der Zahl von Straßenlaternen in den Sinn, aber auch eine Nachtabschaltung.

In Nachbarstädten, etwa in Gelsenkirchen, werden schon seit Jahren aus Spargründen Laternen auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften nachts, teilweise aber auch ganz ausgeschaltet. Großen Unmut der Bürgerschaft gab es zumindest in Gelsenkirchen nicht.

Die Parteien wollen nun in Gladbeck auf ähnliche Weise 20 000 € zusätzlich pro Jahr einsparen. Die Verwaltung selbst hatte bereits vorgeschlagen, 100 000 € pro Jahr ab 2015 einzusparen. Vornehmlich allerdings durch eine neue Gestaltung des „Straßenbeleuchtungsvertrages“, der dann ausläuft. Bislang beleuchtet die Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) für rund 1 Mio € jährlich Gladbecks Straßen. Durch andere Techniken, Steuerungselemente und neuartige Leuchtmittel sei der Aufwand heute geringer und kostengünstiger, begründet Beigeordneter Dr. Thomas Wilk die Forderung der Stadt, künftig weniger fürs Straßenlicht ausgeben zu wollen. Die Verhandlungen mit der ELE haben bereits begonnen.

Angeregt durch die Politik soll die Verwaltung nun allerdings prüfen, ob zusätzlich 20 000 € eingespart werden können, eben durch eine Reduzierung von „Leuchtstellen“ oder durch Abschaltung. Vorentscheidungen gebe es da noch keine, betont Stadtsprecher Peter Breßer-Barnebeck, der darauf hinweist, dass man auch bis 2015 Zeit dazu habe.

Derzeit liefert die ELE den Strom für 7360 „Leuchtstellen“, wie Laternen im Amtsdeutsch heißen. Sie stehen an 230 Kilometer Straßen. Wobei nicht die Länge der Straße entscheidend für das Aufstellen der Laternen ist, sondern die Fläche: 350 qm Straßenraum soll jede Straßenlaterne ausleuchten. Mal mit einer „Flamme“ in der Laterne, manchmal mit bis zu drei „Flammen“.

Lesermeinungen zumThema erwünscht

Was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser: Gibt es Straßen in Gladbeck, wo man aufs Straßenlicht verzichten kann?Haben Sie Vorschläge für Abschaltungen von Laternen? Die Politik könnte sich vorstellen, auf manchen Straßen auch nur jede zweite Laterne anzuschalten. Oder irrt die Politik? Ist Sparen an dieser Stelle kleinkariert? Schreiben Sie uns per Mail: redaktion.gladbeck@waz de. Wir freuen uns über Ihre Zuschrift.