Gladbeck.

3 400 Mieteinheiten sind in Gladbeck in den nächsten beiden Jahren betroffen. Die Deutsche Annington stellt in ihren Mietwohnungen flächendeckend die TV-Kabelversorgung um.

Das führt dazu, dass Mieter im Falle des Falles auch ihren Telefon- und Internetanbieter wechseln müssen. Der Gladbecker Hans Karwig ist einer dieser Mieter, und er wertet das Vorgehen der Deutschen Annington als „Zwangsmaßnahme“, die er so nicht akzeptieren wolle.

Doch rein rechtlich gesehen sieht sich die Deutsche Annington mit ihrem Vorgehen auf sicherer Seite: Der Vermieter kann darüber entscheiden, welcher TV-Kabelbetreiber in seinen Häusern zum Zuge kommt.

Tochtergesellschaft gegründet

Zugleich geht es hier in gewisser Weise aber auch um Marktanteile beim TV-Kabelempfang, denn für die Umstellung hat die Deutsche Annington in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom eine neue Tochtergesellschaft gegründet - die Deutsche Multimedia Service GmbH (DMSG).

Zum 1. Februar 2013 sollen nun im Zuge der Umstellung in einem ersten Schritt 42 000 Mietwohnungen der Deutschen Annington ihr Kabel-TV-Signal von der DMSG erhalten. Und damit geht es dem bisherigen TV-Kabel-Anbieter Unitymedia konsequent an den Kragen. Er verliert in den besagten Annington-Wohnungen seine Kabel-TV-Kunden; zudem müssen sich all jene Mieter, die bislang ihre Telefon- und Internetdienste über Unitymedia erhielten, einen neuen Anbieter für diese Dienstleistungen besorgen, denn das Kabelnetz kann nur von einem einzigen Anbieter belegt werden – in diesem Fall also ab Februar die DMSG.

Hans Karwig ist einer der Betroffenen, der bislang alle Dienste über Unitymedia erhielt; er hat ein entsprechendes Schreiben der Deutschen Annington bekommen - und er soll sich nun bis zum 26. November nach einem „neuen Anbieter für Telefon und Internet“ umschauen, wie es in dem zweiseitigen Annington-Brief an ihn heißt.

Hans Karwig fühlt sich massiv unter Druck gesetzt und spricht von einer Missachtung aller Prinzipien freier Marktwirtschaft: „Die Annington zwingt hier einfach die Leute, das zu tun, was sie will.“