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Die Bachstraße in Stadtmitte – sie ist nicht, was nahe liegen könnte, nach dem Komponisten Johann Sebastian Bach benannt, sondern soll vielmehr an das Gewässer „Bach“ erinnern.
Nicht an irgendeinen, sondern an „den“ Gladbecker Bach: die Gladebeke, die dort einstmals entlang floss. „Beck“ ist die altdeutsche Bezeichnung für Bach, das Bestimmngswort „Glad“ so viel wie glänzend, klar. Der einstige Heimatforscher Ludwig Bette deutete den Namen als „Siedlung am glänzenden, klaren Bach“. Er hält aber auch die Deutung „leicht fließender Bach“ für möglich, wie der Heimatverein betont. In der Ebene mit wenig Gefälle floss ein Bach ohnehin langsam, so dass sich die Sonne in der glatten Oberfläche spiegeln konnte, heißt es bei den Heimatfreunden.
Vermutlich wurde die Gladebeke schon zu Dorfzeiten verrohrt. Spätestens zu Zeiten des Kirchenneubaus Ende des 19. Jahrhunderts war der Bach, der Gladbeck seinen Namen gab, aber aus dem Ortsbild verschwunden. Erst mit dem Umbau der Lambertistraße trat sie -- historisiert dargestellt – wieder auf.
Die Straße selbst, die Kirchplatz mit Oberhof verband, zählt zu den ältesten in Gladbeck, stellt somit ein Stück Altstadt dar. Nach Bette gehört die Bachstraße zu den ersten 31 Straßennamen in der Stadt, die 1898 in Gladbeck vergeben wurden. Zuvor hatten die Straßen im Dorf keine Namen, es gab nur durchgezählte Hausnummern. Die katastertechnische Verlängerung der heute knapp 200 Meter langen Bachstraße bis zur Grabenstraße erfolgte 1953.