Gladbeck.
Ein frische Brise wehte, als am Samstag das neue Ellinghorster Windrad offiziell eingeschaltet wurde. Bürgermeister Ulrich Roland und SL-Windenergie-Chef Klaus Schulze Langenhorst pusteten das Windrad symbolisch an.
Viele Gäste kamen ab 12 Uhr auf das ländlich geprägte Areal in Ellinghorst, um sich die neue, 150 Meter hohe Anlage (Nabenhöhe: 108 Meter) aus nächster Nähe anzuschauen.
Gladbecker können sich bekanntlich an dem Projekt mit Genussrechten oder auch per Volksbank-Sparbrief beteiligen. Bürgermeister Ulrich Roland unterstrich beim Windfest nochmals die Bedeutung der SL Bürgerenergie Gladbeck GmbH & Co. KG als lokales Pilotprojekt. Klaus Schulze Langenhorst habe als erster in Gladbeck „die Nase in den Wind gesteckt“ und die künftige Bedeutung der Windenergie erkannt, sagte Roland auch mit Blick auf das Jahr 1996, als in Ellinghorst das erste Windrad in Betrieb ging, das ja nun nach Inbetriebnahme der neuen Anlage abgebaut wird.
Windkraft und Photovoltaik zusammen
Fast acht Millionen Euro hat die SL Bürgerenergie schon in Gladbeck in Sonnen- und Windkraft investiert. Unübersehbar ist ja nicht nur das neue Windrad in Ellinghorst, unübersehbar sind auch die vielen Photovoltaikanlagen auf den öffentlichen Dächern Gladbecks, vor allem auf den Schulgebäuden.
Im Zuge des Projekts entsteht - wie berichtet - eventuell ja noch ein weiterer Windkraft-Standort in Nähe des Innovationszentrums Wiesenbusch in Rentfort. Klaus Schulze Langenhorst unterstrich am Samstag in Ellinghorst auch mit Blick auf erste kritische Stimmen aus dortigen Siedlerkreisen: „Wir wollen mit diesem gesamten Thema weiterhin offen und transparent umgehen. Rufen Sie uns an, informieren Sie sich!“
Viele kundige Gäste kamen am Samstag auf das Ellinghorster Areal. Sie warfen einen Blick in das Innere des Mastes und ließen sich die Technik im Detail erklären. Dazu gab es eine Drachenshow und auch eine Genussrechte-Verlosung.
Ca. 5,1 Millionen Kilowattstunden
Rund 5,1 Millionen Kilowattstunden Strom werden die Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet zusammen mit dem neuen Ellinghorster Windrad pro Jahr nach SL-Unternehmensangaben produzieren können. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 1400 Drei-Personen-Haushalten. Von einer Vollversorgung etwa für die ganze Stadt ist man also weit entfernt - was zeigt, dass die bundesweite Energiewende nach wie vor auch im Lokalen eine Riesenherausforderung ist.