Gestern vor 70 Jahren – am 5. August 1942 – starb der katholische Geistliche Bernhard Poether im Konzentrationslager Dachau. Der Priester des Bistums Münster war Kaplan in Gelsenkirchen Buer, bevor er 1936 in die Zweckeler Gemeinde Herz Jesu und 1939 nach Bottrop in die Gemeinde St. Josef wechselte.
Kaplan Poether – 1906 in Datteln geboren, 1932 in Münster zum Priester geweiht – engagierte sich „in einer Zeit, in der es gefährlich war, sich für Nichtdeutsche einzusetzen“, so formulierte es Pastor Clemens Bombeck gestern, für die Minderheit der polnischen Bevölkerung im Ruhrgebiet. Der Kaplan, der 1935 als Vikar in deren Heimatland nahe Krakau gearbeitet hatte, wehrte sich gegen die willkürliche Verhaftung polnischer Katholiken.
Wegen „seiner Polenseelsorge“ und seiner kritischen Äußerungen zur NS-Politik verhaftete ihn die Gestapo im Jahre 1939. Zunächst war Kaplan Bernhard Poether im Gefängnis Bottrop inhaftiert. 1940 wurde er zunächst ins KZ Sachsenhausen transportiert und gefoltert. Angebote, er werde freikommen, wenn er sich von der „Polenseelsorge“ trenne, lehnte er ab. Seine Leiche wurde im Krematorium des Konzentrationslagers Dachau verbrannt, die Urne mit seinen sterblichen Überresten der Familie in Hiltrup überstellt.